Der niederländische Fleischkonzern Vion Food hat im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben und zeigte sich von seinen Ergebnissen ermutigt. Wie der Fleischverarbeiter heute mitteilte, wurde 2016 ein Nettogewinn von 31 Mio Euro erwirtschaftet; das waren 9 Mio Euro mehr als im Jahr davor. Für 2014 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 21 Mio Euro ausgewiesen.
Gründe für die positive Entwicklung waren laut Vion vor allem die höheren Schweinefleischpreise bei einem gleichzeitig höheren Absatz als Folge der gestiegenen Nachfrage am Weltmarkt. So wurde für den Gesamterlös im Vergleich zu 2015 ein Plus von 178 Mio Euro oder 3,9 % auf 4,749 Mrd Euro verzeichnet. Besonders erfolgreich war die Gruppe in China, wo der Umsatz im Berichtsjahr um fast 200 Mio Euro oder 64 % auf knapp 510 Mio Euro kletterte.
Als Durchbrüche wertete der Fleischanbieter auch die Ausweitung seines Tierschutzprogramms Good Farming Star von Frischfleisch auf verarbeitetes Fleisch und die Entwicklung seiner Division Food Service als Anbieter von Komplettlösungen für Caterer. Der ursprünglich erwogene Verkauf von Minderheitsanteilen zum Ausgleich einer im Juni dieses Jahres entstehenden Finanzierungslücke wurde mittlerweile zugunsten einer neuen Betriebskapitalfazilität mit einem Konsortium aus vier Banken aufgegeben.
Laut Vion-Geschäftsführer Francis Kint ergab sich 2016 eine Rendite des eingesetzten Kapitals von 5,6 %. Dies sei zwar noch immer kein befriedigendes Niveau, aber die Leistungen des Unternehmens hätten sich unter anderem durch die in den vergangenen drei Jahren getätigten Investitionen von insgesamt 180 Mio Euro verbessert.
Mit Blick auf 2017 sieht der Konzern den Bau einer neuen Produktionsstätte für Rindfleisch in Leeuwarden als wichtigste Investition. In dieser viehreichen Region will sich Vion auf Fleischkonzepte konzentrieren, die auf Qualität und Tierschutz basieren. Allerdings wird das Unternehmen nach Einschätzung der Firmenleitung am Markt für Schweinefleisch weiter unter Druck stehen, weil sich der leichte Verbrauchsrückgang in der EU fortsetzen dürfte, so dass der Export immer wichtiger werde. Außerdem dürften die Rohstoffpreise auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau bleiben. AgE
(10.04.2017)