Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen (FTA) zwischen der Europäischen Union und Australien können in Kürze starten. Dies gab die EU-Kommission gestern Abend bekannt, nachdem sich zuvor Handelskommissarin Cecilia Malmström mit Australiens Handelsminister Steven Ciobo auf wesentliche Eckpunkte für die Gespräche geeinigt hatte. Laut einer noch vertraulichen Vorlage der Kommission, die AGRA-EUROPE vorliegt, ist es das Ziel, vor allem unnötige Handelsbarrieren zu reduzieren und den gegenseitigen Handel mit Gütern und Dienstleistungen sowie Investitionen zu erleichtern.
Ein Schwerpunkt der Gespräche soll dabei auf dem Handel mit Agrarprodukten liegen, welche für beide Partner besonders sensible Bereiche darstellen. Allerdings solle kein Produkt von vorherein ausgeschlossen werden. Im Agrarrat hatte bekanntlich Polen den Ausschluss des Milchsektors gefordert. Genannt werden in der Vorlage im Besonderen die Sektoren Grüne Technologie, ökologische Landwirtschaft sowie verarbeitete Lebensmittel. Zudem sollen sich die Gespräche im Speziellen auch Fragen des Tierwohls widmen.
Darüber hinaus wird der EU-Kommission zufolge über das Thema geistiges Eigentum verhandelt. Darunter fallen unter anderem Regelungen zur Anerkennung der geschützten geografischen Angaben (g.g.A.) sowie Patentvergaben. Geplant sei ferner, Kooperationen in Wissenschaft und Forschung auf den Weg zu bringen. Alle Vereinbarungen würden unter der Maßgabe einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung getroffen, heißt es in dem Papier der Kommission.
Die Europäische Union ist Australiens drittgrößter Handelspartner. Der Handel belief sich 2016 auf gut 45,5 Mrd Euro mit einem positiven Saldo von mehr als 19 Mrd Euro auf Seiten der EU-Mitgliedsländer. Auch im Agraraußenhandel mit Down Under verzeichnete die Gemeinschaft einen Überschuss. AgE
(10.04.2017)