Die französischen Landwirte geben in diesem Jahr bei der Erzeugung von Zuckerrüben ordentlich Gas. Einer ersten Schätzung des Statistischen Dienstes vom Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) zufolge ist die Aussaatfläche gegenüber 2016 um 65 000 ha oder 16,3 % auf 468 000 ha ausgedehnt worden. Damit würde das Flächenmittel der Jahre 2012 bis 2016 um fast ein Fünftel übertroffen. Die Vereinigung der Rübenproduzenten (CGB) in Frankreich hatte bereits im Dezember 2016 prognostiziert, dass die Landwirte auf die Abschaffung der Zuckerquoten im Herbst 2017 mit einer deutlichen Produktionssteigerung reagieren würden, und mit einer Ausweitung der Rübenfläche auf mehr als 480 000 ha gerechnet.
Auch mit anderen Sommerfrüchten haben die französischen Landwirte zu Ernte 2017 mehr Flächen bestellt. Laut Agreste wurden nach vorläufigen Daten auf 131 000 ha Speisekartoffeln gepflanzt; das waren 3,7 % mehr als in der vergangenen Saison. Das Produktionsareal für Stärkekartoffeln blieb mit 22 000 ha weitgehend stabil. In diesem Jahr dürfte aber mehr Sommergerste auf den französischen Feldern stehen; zumindest nahm die betreffende Anbaufläche gegenüber 2016 um 4,0 % auf 439 000 ha zu. Eingeschränkt wurde hingegen die Aussaat von Eiweißpflanzen wie Erbsen und Lupinen, deren Bestellung im Vorjahresvergleich um 4,2 % auf 282 000 ha zurückging.
Den Pariser Statistikern zufolge entspricht die zur Ernte 2017 insgesamt mit Getreide bestellte Fläche in Frankreich mit 7,91 Mio ha dem Vorjahresumfang. Das Fünfjahresmittel wird demnach um 3,4 % übertroffen. Wichtigste Kultur ist mit Abstand der Weichweizen mit einem stabilen Areal von 5,17 Mio ha. Die Erzeugung von Hartweizen erfolgt auf 377 000 ha; das sind 2,5 % weniger als 2016. Dafür wird insgesamt etwas mehr Gerste angebaut: Mit 1,91 Mio ha übertrifft die betreffende Fläche das Vorjahresniveau um 0,6 %. Das Rapsareal gibt Agreste mit knapp 1,44 Mio ha an; im Vorjahresvergleich entspricht das einer Anbaueinschränkung von 7,4 %. AgE
(12.04.2017)