Ökologisch erzeugte Lebensmittel gehören für einen Großteil der Bevölkerung mittlerweile regelmäßig auf den Speiseplan. Das ist ein Ergebnis des Ökobarometers 2017, das heute von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt vorgestellt worden ist. Aus der repräsentativen Umfrage geht hervor, dass rund die Hälfte der Verbraucher in Deutschland gelegentlich zu ökologisch erzeugten Lebensmitteln greift, fast ein Viertel der Konsumenten häufig oder sogar ausschließlich Produkte aus dem Ökolandbau kauft.
Schmidt sieht damit seine Einschätzung bestätigt, dass die ökologische neben der konventionellen Landwirtschaft zu einer wichtigen Säule im Agrar- und Ernährungsbereich geworden ist. Die Befragung zeigt nach Angaben des Ministers indes nicht nur, dass das Interesse an Bio in Kantinen und Mensas groß ist, sondern auch, dass die Befragten bereit sind, für Bioprodukte einen nicht unerheblichen Aufpreis zu zahlen. Die Wertigkeit der Erzeugnisse sei demnach in der Bevölkerung angekommen.
Die Studie bescheinigt allerdings auch einigen Nachholbedarf, und zwar im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung. Unter den befragten Kantinennutzern können nur 18 % täglich wenigstens ein Biogericht aus dem Speisenangebot auswählen, während aber 69 % der Berufstätigen oder Auszubildenden und Studenten sich Biogerichten gegenüber aufgeschlossen zeigten. Zu den Hauptgründen für den Einkauf von Ökolebensmitteln gehören artgerechte Tierhaltung sowie weniger Zusatz- und Verarbeitungsstoffe, noch vor der regionalen Herkunft der Produkte verbunden mit einer Unterstützung regionaler Betriebe sowie einer möglichst geringen Schadstoffbelastung.
Generell greifen dem Ökobarometer zufolge etwas mehr Frauen als Männer regelmäßig zu Bioprodukten. Außerdem steigt die Einkaufshäufigkeit bis zum Alter von 70 Jahren leicht an. Auch der Bildungsstand wird von den Studienautoren als ausschlaggebender Faktor genannt. Zu den meistgekauften Ökoprodukten gehören Eier, Gemüse und Obst sowie Kartoffeln, gefolgt von Milchprodukten, Fleisch und Brotwaren. Auf den hinteren Plätzen liegen dagegen Getränke, Süßwaren und Babynahrung. AgE
(12.04.2017)