Grünen-Politiker für Neuanfang in der agrarpolitischen Auseinandersetzung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Maßgebliche Grünen-Politiker schlagen moderate Töne in der Auseinandersetzung über die Zukunft der Landwirtschaft an. In einem gemeinsamen Beitrag plädieren der agrarpolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, und Schleswig-Holsteins Agrarminister Dr. Robert Habeck für eine „neue Debattenkultur in der Landwirtschaftspolitik“.
Die beiden Agrarpolitiker der Grünen fordern dazu auf, alte Vorurteile und Rituale aufzugeben. Beide Seiten müssten ihre Argumente überprüfen, „die einen die Markt- und Exportfixierung, die anderen das Ordnungsrecht“. Man biete Partnerschaften an, um für die Betriebe wirtschaftliche Perspektiven zu entwickeln, „die es ermöglichen, auch die ökologischen Lebensgrundlagen und die Bedürfnisse der Tiere umfassend zu achten und zu befördern“.
Benötigt würden neue Instrumente, „die Umwelt- und Tierwohlleistungen einen Preis geben und so den Bauern ein Angebot für ihre Zukunft machen, jenseits von Wachse oder Weiche.“ Die anstehende Bundestagswahl sehen Ostendorff und Habeck als einen guten Anlass, „die richtigen Weichen neu zu stellen“.
Den Grünen-Politikern zufolge sind offenkundige Probleme wie der Rückgang der Artenvielfalt, die Nitratbelastung des Grundwassers in einigen Regionen oder eine nicht tierwohlgerechte Nutztierhaltung besser mit den Landwirten zu lösen als ohne sie. Man müsse verhindern, noch mehr aktive landwirtschaftliche Betriebe zu verlieren, „weil damit die Konzentration der Tierhaltung oder Intensivierung der Flächennutzung noch mehr zunimmt und der ländliche Raum verarmt“. AgE (20.04.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl