Zahl der Leukoseuntersuchungen soll drastisch sinken

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Künftig werden aller Voraussicht nach erheblich weniger Rinder auf Leukose untersucht werden müssen als bisher. Ein Verordnungsentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums, der dem Bundesrat zugeleitet wurde, sieht die Umstellung auf eine Stichprobenuntersuchung vor. Damit wäre in Zukunft jährlich nur noch 1 % der Rinderbestände betroffen. Bislang liegt die jährlich zu untersuchende Zahl an Rindern bei etwa einem Drittel des Bestandes; 2015 waren es sogar 36 %.
Die Bundesregierung macht mit der geplanten Neuregelung von einer Möglichkeit im EU-Recht Gebrauch. Mit der Änderung der Rinder-Leukose-Verordnung wird dafür die nationale Rechtsgrundlage geschaffen. Die Rinderleukose war hierzulande letztmalig im Jahr 2013 bei zwei Rindern in unterschiedlichen Beständen festgestellt worden. Deutschland gilt damit im Wesentlichen als leukosefrei.
Das Agrarressort beziffert die mit der Umstellung auf Stichprobenuntersuchung verbundenen Einsparungen auf insgesamt 6 Mio Euro im Jahr. Die Entlastung kommt je zur Hälfte den Tierhaltern sowie den Bundesländern zugute. Voraussetzung ist jedoch, dass alle Länder von der Stichprobenuntersuchung Gebrauch machen werden. Die Kosten für die Leukoseuntersuchungen werden in der Regel von den Tierseuchenkassen getragen.
Weitere Rechtsänderungen beziehen sich auf die Brucellose- sowie die Tuberkulose-Verordnung. Durch eine Trennung der vorgeschriebenen Maßnahmen bei Ausbruch und bei Verdacht auf Brucellose in Schweine-, Schaf- und Ziegenbeständen sollen die Veterinärbehörden künftig flexibler agieren können. Mit der Änderung der Tuberkulose-Verordnung soll einerseits die Definition der Rindertuberkulose erweitert und andererseits die Zahl der zu untersuchenden Proben im Verdachtsfall oder bei einem Ausbruch reduziert werden. AgE (20.04.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl