Unter den europäischen Landwirten ist das noch im letzten Jahr vorherrschende Stimmungstief offenbar überwunden. Das zeigt der aktuelle Trendmonitor der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), für den im Frühjahr jeweils 700 deutsche und französische, 500 polnische und 350 britische Landwirte befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen laut DLG, dass sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung von den befragten Bauern weit positiver beurteilt werden als im Herbst 2016. Auch die Investitionsbereitschaft legt demnach wieder zu.
Zu dem Aufschwung hat nach Darstellung des DLG-Fachgebietsleiters Ökonomie, Dr. Achim Schaffner, vor allem die verbesserte Lage auf den Märkten für Getreide, Milch und Schweinefleisch beigetragen. Die Landwirte seien deshalb deutlich zuversichtlicher für die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Erwartet werde ein weiterhin knappes Angebot bei Milch und Schweinefleisch. Auch die dynamische Entwicklung der Exporte sorge für gute Absätze, sodass ein eher knappes Angebot bei reger Nachfrage zumindest zu einem festen Preisniveau führen dürfte, erläuterte Schaffner.
Gemäß DLG-Trendmonitor sind in Deutschland insbesondere die Milchviehhalter und Marktfruchterzeuger zuversichtlicher für die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Die hiesigen Landwirte rechneten mit anhaltend umfangreichen Exporten von Käse und Butter sowie von Getreide. Dies sorge nach dem Stimmungstief im Jahr 2016 zumindest für durchschnittliche Erwartungen an die weitere Geschäftsentwicklung.
Die Trendwende im wirtschaftlichen Umfeld hebt der DLG zufolge auch die Investitionslaune der Landwirte. So wollen in Deutschland in den nächsten zwölf Monaten 42 % der Umfrageteilnehmer investieren; gegenüber der Herbsterhebung 2016 ist dieser Anteil um 10 Prozentpunkte gestiegen. In Frankreich sind 22 % der Bauern zu Investitionen bereit, was einem Plus von 8 Prozentpunkten entspricht. Von den Landwirten in in Großbritannien will inzwischen jeder zweite investieren, während der entsprechende Wert in Polen nur wenig niedriger liegt. Gleichwohl weist die DLG darauf hin, dass die Investitionsbereitschaft in Deutschland, Polen und Frankreich trotz des jetzigen Zuwachses im Vergleich der letzten zehn Jahre immer noch unterdurchschnittlich sei. AgE
(25.04.2017)