Praxischeck: Vom Versuchsfeld zum Ergebnis – StripTill mit PIADIN®

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Verwendbare Versuchsergebnisse gibt es nicht umsonst. Viel Aufwand ist nötig, um exakte Ergebnisse aus Feldversuchen zu ziehen, die später auch wissenschaftlicher Bewertung standhalten können. Die Landwirtschaftliche Anwendungsforschung von SKW Piesteritz hat darin jahrzehntelange Erfahrung.
Wie aufwändig die „Ernte“ validierbarer Versuchsergebnisse ist, zeigen die Exaktversuche zur Gülleapplikation mit dem StripTill-Verfahren, die vor kurzem angelegt wurden. Untersucht werden soll, wie gut sich eine Gülleinjektion mit dem Einsatz des Nitrifikationsinhibitors PIADIN® ergänzt.
Im ersten Schritt werden 120 Versuchsparzellen mit GPS genau vermessen. Danach wird die Gülle appliziert – und zwar für jede Parzelle separat mit Maschinen, die für so kleine Flächen ausgelegt sein müssen.
Abgesehen von den Dimensionen funktioniert StripTill hier auch so, wie auf großen Flächen:

• ein Schneidsech schneidet die Oberfläche auf und stellt die Führung sicher

• zwei tiefengeführte Räumsterne befreien die Streifen von Pflanzenresten und Geröll

• ein Düngeschar lockert den Boden in gewünschter Tiefe auf

• Über einen Injektor wird Gülle im Depot abgelegt

• zwei Anhäufelscheiben formen einen Damm

• zwei Andruckrollen verfestigen den Damm und die Oberfläche wird geschlossen.
Dieses Applikationsverfahren bietet die beste Möglichkeit Ammoniakverluste bei der Gülle- oder Gärrestapplikation nahezu vollständig zu reduzieren. Zusätzlich kann die Ammoniumernährung durch eine sehr hohe Ammoniumkonzentration im abgelegten Gülleband gefördert werden. Das steigert die Verfügbarkeit von Phosphat, aber auch einigen Mikronährstoffen.
Durch den Zusatz von 3 l/ha PIADIN® kann die Umwandlung vom Ammonium zum Nitrat verzögert werden. Der Effekt der Ammoniumernährung dadurch noch länger an. Das Verfahren eignet sich insbesondere zum Maisanbau. Die Maispflanze kann über die gesamte Vegetation gleichmäßig mit Stickstoff versorgt werden. Stickstoffverluste in Form von Nitratauswaschung werden zwischen 35 und 50 Prozent, Lachgasverluste um bis zu 75 Prozent reduziert, Ammoniakverluste werden fast vollständig verhindert.
Zum Versuchsstandort: In Cunnersdorf - ungefähr 15 Kilometer entfernt von Leipzig - liegt die landwirtschaftliche Anwendungsforschung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz. Auf einer jährlich wechselnden Fläche von 15 Hektar werden dort Versuche zur Stickstoffdüngung angelegt. Die restliche landwirtschaftliche Nutzfläche wird in der Fruchtfolge bewirtschaftet. Bei dem Standort Cunnersdorf handelt es sich um einen Staugley mit 49 – 53 Bodenpunkten. Die Jahresdurchschnittsniederschläge sind mit 615 mm als niedrig einzuschätzen. Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 9,3 °C ist dieser Standort typisch für ein ostdeutsches Binnenlandklima.
Copyright:
Nähere Informationen finden Sie unter http://www.skwp.de und unter http://www.duengerfuchs.de (26.04.2017)
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