Der Start des neuen Lebensmittellieferdienstes Amazon Fresh heute in Deutschland ist vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt worden. Verbraucher könnten durch den Onlinevertrieb von Lebensmitteln grundsätzlich profitieren, erklärte der Verband und verwies auf eine größere Angebotsvielfalt und individuell angepasste Angebote. Im Online-Direktvertrieb könnten kleine, spezialisierte Produzenten gezielt individuelle Konsum- und Lebensstile wie Convenience, Nachhaltigkeit, Natürlichkeit oder Regionalität aufgreifen und ihre Produkte unkompliziert anbieten. Zudem könne Amazon eine Plattform bieten, die Verbraucher mit Erzeugern aus ihrer Nähe vernetze und gleichzeitig die notwendige Logistik vorhalte.
Vorteile sieht der vzbv auch für den inzwischen hochkonzentrierten Lebensmittelmarkt in Deutschland. Die vier großen Lebensmitteleinzelhändler hätten derzeit einen Marktanteil von 85 %. Eine Stärkung weiterer Onlinehändler könne diesen Markt aufmischen. Bislang führten die Handelsunternehmen Rewe und Edeka mit ihren Lieferdiensten auch im Onlinemarkt. Das könnte sich mit der Etablierung weiterer Akteure ändern.
Allerdings mahnte der Verband, den Onlineriesen Amazon künftig genau zu beobachten. Damit auch im Onlinehandel der Wechsel zwischen Anbietern möglich bleibe, müsse eine übermäßige Marktmacht durch Amazon vermieden werden. Amazon Fresh, der bereits seit Mitte 2016 in London auf dem Markt agiert, ist in Deutschland zunächst nur in Teilen Berlins und Potsdams verfügbar. Zum Sortiment gehören frisches Fleisch, Obst und Gemüse sowie gekühlte Artikel. AgE
(05.05.2017)