Russland darf wieder Weizen in die Türkei exportieren

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Russland, der wichtigste Anbieter von Weizen am Weltmarkt, kann seit heute wieder ohne Handelsbeschränkungen die Türkei beliefern. Wie der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci in Ankara gegenüber der Presse bestätigte, ist der seit Mitte März dieses Jahres geltende Strafzoll auf russische Ware von 130 % des Warenwertes nun aufgehoben. Die Entscheidung folgte dem gestrigen Treffen zwischen Russlands Staatspräsident Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan in Sotschi. Bei der Zusammenkunft der beiden Staatschefs wurde unter anderem vereinbart, die gegenseitigen Handelsbeschränkungen für zahlreiche Agrarprodukte wieder schrittweise abzubauen.
Das Moskauer Institut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) war zuletzt noch davon ausgegangen, dass Russland als Folge des Handelskonflikts kurzfristig etwa 500 000 t Weizen, die für die Türkei bestimmt waren, in der bis Ende Juni laufenden Exportsaison 2016/17 auf anderen Märkten absetzen müsste.
Die Türkei ist nach Ägypten der zweitgrößte Auslandsmarkt für russisches Getreide. Laut aktuellen Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) führte Russland von Juli 2015 bis Februar dieses Jahres insgesamt 1,95 Mio t Weizen in die Türkei aus. Russland ist wiederum die wichtigste Bezugsquelle für türkische Weizenimporte, die sich in der laufenden Vermarktungssaison bis einschließlich Januar auf insgesamt 2,8 Mio t beliefen. Auslöser für den Handelsstreit zwischen beiden Ländern war der Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs über Syrien durch die türkische Luftwaffe am 24. November 2015. AgE (05.05.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl