Der globale Anbau von gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen hat im vergangenen Jahr wieder zugenommen, nachdem er 2015 erstmals leicht eingeschränkt worden war. Wie der Internationale Service für die Nutzung von Gentechnik in der Landwirtschaft (ISAAA) gestern bei der Veröffentlichung seines Jahresberichtes in Peking mitteilte, wuchs die weltweit mit GV-Pflanzen bestellte Fläche gegenüber 2015 um 5,4 Mio ha oder 3,0 % auf die neue Rekordmarke von 185,1 Mio ha. Damit habe das Anbauareal ausgehend vom Jahr 1996 mit 1,7 Mio ha innerhalb von zwei Dekaden um mehr als das Hundertfache zugenommen, stellte die ISAAA fest.
Nach Angaben der Organisation wurden 2016 transgene Pflanzen in 26 Staaten angebaut, darunter 19 Entwicklungs- und acht Industrieländer. Die weniger entwickelten Staaten hatten unverändert einen Anteil von 54 % an diesen Flächen. Die globale Produktion von GV-Pflanzen konzentrierte sich weiterhin in den fünf Ländern USA, Brasilien, Argentinien, Kanada und Indien, deren Anbauareal gegenüber 2015 um 3,7 % auf 168,2 Mio ha zulegte; das entsprach fast 91 % der Gesamtfläche. Die Hauptanbaufrüchte waren Sojabohnen, Baumwolle, Mais und Raps, wobei die Sojaerzeugung rund die Hälfte der Gesamtfläche in Anspruch nahm.
Die ISAAA begrüßte, dass weltweit immer mehr Sorten von Biotech-Pflanzen zugelassen würden, was nicht nur den Landwirten, sondern auch den Verbrauchern zugutekomme. So seien 2016 in den USA und Kanada erstmals GV-Kartoffeln angebaut worden, die beim Erhitzen weniger Acrylamid entstehen ließen. Auch seien in den USA gentechnisch modifizierte Äpfel geerntet worden, die sich durch längere Lagerzeiten und eine geringere Verderblichkeit auszeichneten.
Mit den kommerziellen Zulassungen und Pflanzungen von neuen Sorten von Biotech-Kartoffeln und Äpfeln, werden die Verbraucher beginnen, direkte Vorteile der Biotechnologie zu erkennen, da diese weniger schnell verderben und Lebensmittelkosten gesenkt werden, erklärte ISAAA-Vorsitzender Paul Teng. Zudem hätten die Gentechnikprodukte in den vergangenen Jahren geholfen, die CO2-Emmissionen zu senken, den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden zu reduzieren und die Nahrungsmittelversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern. AgE
(08.05.2017)