US-Exporteure dürfen zukünftig wieder Rindfleisch in die Volksrepublik verkaufen, während im Gegenzug den chinesischen Anbietern der Absatz von gekochtem Geflügelfleisch in den Staaten erlaubt wird. Das ist ein Ergebnis des 100-Tage-Aktionsplans, den US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jingping bei ihrem Treffen Anfang April in Mar-a-Lago in Florida vereinbart hatten. Wie die US-Botschaft in Peking am vergangenen Freitag bekanntgab, sollen die US-Rindfleischlieferungen bis spätestens zum 16. Juli wieder aufgenommen werden.
Das seit Ende 2003 geltende chinesische Einfuhrverbot für US-Rindfleisch zum Schutz vor einer Verbreitung der Bovinen Spongiformen Enzephalopatie (BSE) wurde formal bereits im Oktober 2016 für Tiere im Alter von weniger als 30 Monaten aufgehoben; doch wurden bisher keine Fortschritte bei den technischen Handelsfragen erzielt. Umso mehr begrüßte US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue die Vereinbarung als ungeheure Nachricht für die amerikanische Rindfleischindustrie und die US-Landwirtschaft, die nun wieder Zugang zum wachsenden chinesischen Markt habe. Wenn das chinesische Volk unser hochwertiges US-Rindfleisch schmeckt, gibt es keinen Zweifel, dass sie mehr davon wollen, so Perdue.
Die US-Rindfleischbranche schätzt, dass die Marktöffnung durch China rund 2,6 Mrd $ (2,4 Mrd Euro) wert ist, und die Vereinigung der US-amerikanischen Rinderzüchter (NCBA) sprach von einer historischen Handelsvereinbarung deren Wert nicht überbewertet werden könne, denn sie ebne den Weg zu 1,4 Milliarden Konsumenten. Die US-Exporteure setzten nun darauf, ebenfalls von dem stark zunehmenden Rindfleischverbrauch in China profitieren zu können. Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) führte die Volksrepublik 2003 nur rund 12 000 t Rindfleisch ein; 2017 dürfte es dagegen die Rekordmenge von 950 000 t sein. AgE
(16.05.2017)