Vereinigte Hagel kann Schwankungsrücklage weiter füllen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Obwohl widrige Witterungsverhältnisse teils schwere Schäden in der Landwirtschaft verursacht hatten, ist das Jahr 2016 für die Vereinigte Hagelversicherung eher moderat verlaufen. Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Rainer Langner gestern auf der Mitgliedervertreterversammlung in Nürnberg mitteilte, sind im vergangenen Jahr insgesamt 13,8 Mio Euro in die Schwankungsrücklage geflossen; diese belaufe sich nunmehr auf rund 90 Mio Euro. Dies sei ein wichtiges Polster, auf das die Solidargemeinschaft zurückgreifen könne, um künftige Unwetterfolgen abzufedern.
Nach Angaben der Hagelversicherung belief sich 2016 die von ihr insgesamt versicherte Fläche auf 5,257 Mio ha. Mit einem Prämiengesamtaufkommen im In- und Ausland von 160,3 Mio Euro und einer Versicherungssumme von 9,271 Mrd Euro hätten sich die Erfolgskennzahlen auf einem hohen Niveau stabilisiert. Allerdings hätten sich die Beiträge gegenüber 2015 um 3,8 Mio Euro oder 2,8 % verringert, unter anderem wegen eines Rückgangs der Hektarwerte, da die Landwirte geringere Produktpreise erwarteten.
Wie das Unternehmen zudem berichtete, ist der Umfang der versicherten Flächen im Ausland 2016 im Vorjahresvergleich um 7,9 % auf 542 000 ha gestiegen; das Beitragsvolumen habe hier bei 48,1 Mio Euro gelegen. Um das Risiko zum Nutzen und zur Sicherheit der Mitglieder breiter zu streuen, will die Hagelversicherung ihre europäische Marktführerrolle als größter Spezialversicherer im Pflanzenbau weiter ausbauen. Neben den vier Niederlassungen in Italien, Litauen, Luxemburg und den Niederlanden wurde deshalb zum Jahresbeginn 2017 eine weitere im kroatischen Slavonski Brod eingerichtet.
Langner hob hervor, dass die Landwirte mit einer steigenden Nachfrage nach Starkregen- und Sturmversicherungen auf die zunehmenden Wetterkapriolen reagierten. „Versicherungen gegen Sturm und Starkregen machen inzwischen mit 475 000 ha etwa 10 % unserer Versicherungsfläche in Deutschland aus", stellte der Vorstandschef fest. Dies zeige, dass die Landwirte das Risikomanagement im Zuge des Klimawandels eigenverantwortlich selbst in die Hand nähmen, statt auf den Staat zu hoffen. AgE (21.05.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl