Eine verbesserte Abstimmung der verschiedenen Initiativen zur Bioökonomie in Deutschland hält der Bioökonomierat für notwendig. Dessen Vorsitzender Prof. Joachim von Braun bekräftigte nach einem Treffen mit Politik- und Wissenschaftsvertretern von zehn Bundesländern heute in Berlin die Forderung nach Einrichtung einer deutschen Bioökonomieplattform, und zwar zunächst in virtueller Form. Ziel müsse es sein, dass die deutsche Bioökonomie noch schlagkräftiger wird, erklärte von Braun.
Nach Einschätzung der Co-Vorsitzenden Prof. Christine Lang ist die Bioökonomie in Deutschland durch das Netzwerk der nationalen und regionalen Initiativen bereits recht stark. Vor allem in Fragen der Ausbildung und Forschungsförderung sei die Wahrnehmung sowohl von Bundes- als auch von Länderaktivitäten wichtig, um biobasierte Innovationen erfolgreich auf den Weg zu bringen.
Lang zufolge betonten die Ländervertreter bei dem Treffen neben dem Wunsch nach einer intensiveren Zusammenarbeit im Bereich der Forschungsförderung und Ausbildung die hohe Bedeutung der gesellschaftlichen Einbindung. Die Verstetigung einer biobasierten Wirtschaftsweise könne man nicht allein durch einen Top-down-Ansatz erreichen.
Wir brauchen die Einbindung des Bürgers auf allen Ebenen, forderte die Wissenschaftlerin. Gefragt sei der Bürger als mündiger Konsument, der biobasierte Produkte nachfragt; als kritischer Diskussionsteilnehmer, der Entscheidungen lenkt und mitträgt, und als kreativer Geist, der Bioökonomie mit Leben füllt. Lang kündigte regelmäßige Treffen in Form von länderübergreifenden Konferenzen und die Etablierung einer gemeinsamen Informationsplattform an, um die Basis für eine regionale Bioökonomiegestaltung zu schaffen. AgE
(26.05.2017)