Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht die Landwirtschaft bei der Senkung des Stickstoffeintrags in die Umwelt auf einem guten Weg. DBV-Präsident Joachim Rukwied stellte heute mit Blick auf dem vom Bundeskabinett beschlossenen Stickstoffbericht fest, dass dieser die beachtlichen Branchenerfolge bei der Stickstoffreduktion belege und auf die wichtige Rolle von Stickstoffdünger für die menschliche Ernährung hinweise. Der Bericht zähle auch die Vielzahl an bestehenden Regelungen und Strategien für Stickstoff auf und verdeutliche dadurch, dass das Instrumentarium vorhanden sei, um weitere Verbesserungen beim Einsatz von Düngemitteln zu erreichen.
Laut Rukwied zeigt der Stickstoffbericht auch, dass die Landwirtschaft von 1995 bis zum Zeitraum 2005 bis 2010 die Gesamtemissionen an Stickstoff bereits um mehr als ein Viertel gesenkt hat, während im gleichen Zeitraum beispielsweise die Weizenproduktion um ein Drittel zunahm. Damit werde deutlich, dass Stickstoff als Grundbaustein der Natur ein lebensnotwendiger Nährstoff für die Landwirtschaft und damit die menschliche Ernährung sei. Ziel könne daher nicht der Verzicht, sondern eine höhere Effizienz des Stickstoffeinsatzes in der Tierhaltung und im Ackerbau sein.
Mit Verweis auf die Vielzahl an nationalen und internationalen Regelungen für Stickstoff in den Bereichen Gewässer, Luft und Biodiversität sieht der Verbandspräsident den Fokus in der Umsetzung der in diesem Jahr neu geschaffenen Regelungen im Düngepaket. Kein Mehrwert bestehe hingegen in einer Doppelung des Regelwerks mit einer zusätzlichen Stickstoffstrategie oder eines Aktionsprogramms, mahnte Rukwied. Vielmehr seien Bund und Länder jetzt gefordert, die Landwirte bei einer praxistauglichen Umsetzung des neuen Düngerechts mit Beratung und Förderung zu begleiten und die Auswirkungen auf die Agrarstruktur in Grenzen zu halten. AgE
(01.06.2017)