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Ein Bekenntnis zur pflanzenbedarfsgerechten Düngung enthält der Bericht zum Stickstoffeintrag in die Umwelt, den das Bundeskabinett heute auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks beschlossen hat. Darin betont die Bundesregierung zugleich die Bedeutung einer stickstoffeffizienten Landwirtschaft.
Die Landwirtschaft hat dem Bericht zufolge einen Anteil von 63 % an den Gesamtemissionen von reaktivem Stickstoff. Hauptaustragungspfade seien Ammoniak- und Lachgasemissionen in die Atmosphäre sowie Nitrateinträge in Grund- und Oberflächengewässer.
Die Bundesregierung weist der Landwirtschaft das größte und zudem das kosteneffektivste Minderungspotential beim Stickstoff zu. Allein mit der beschlossenen Neufassung der Düngeverordnung könnten die Nitrateinträge um etwa 15 % reduziert werden. Insgesamt werde die novellierte Düngeverordnung wesentlich zur Reduzierung der Stickstoffeinträge in Gewässer und Luft beitragen. Weitere Verbesserungen verspricht sich die Bundesregierung von der Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau und der damit angestrebten Ausweitung des Anteils der ökologisch bewirtschafteten Fläche auf 20 % sowie von Fördermaßnahmen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK).
Insgesamt wertet die Bundesregierung die bislang erzielten Erfolge zur Minderung der Stickstoffemissionen als beachtlich. Dennoch bedürfe es weiterer Anstrengungen, um die stickstoffbezogenen Ziele der deutschen und europäischen Umweltpolitik zu erreichen. Dazu sei ein stärkeres Zusammenwirken verschiedener Politikbereiche notwendig. Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Umwelt-, Landwirtschafts-, Ernährungs-, Energie-, Verkehrs-, Gesundheits-, Verbraucherschutz-, Bildungs- und Forschungspolitik könne es gelingen, die Stickstoffeinträge weiter zu verringern. AgE
(01.06.2017)