Milchindustrie-Verband setzt auf marktwirtschaftliche Lösungen

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Der Milchindustrie-Verband (MIV) lehnt Eingriffe in das Wettbewerbsrecht auf dem Milchmarkt weiter entschieden ab. „Die Lieferbeziehungen zwischen Molkerei und Milcherzeuger werden durch die Vertragsbeteiligten geregelt“, erklärte der MIV-Vorsitzende Peter Stahl nach dem heutigen „Milchgipfel“ im Bundeslandwirtschaftsministerium.
Deutliche Kritik übte Stahl erneut an den Vorschlägen des Bundeskartellamtes zur Neugestaltung der Lieferbeziehungen, die er als „nicht zielführend“ bezeichnete. Nationalen Alleingängen erteilte der MIV-Vorsitzende ein Absage: „Wer Lieferbeziehungen staatlich regulieren will, muss das in Brüssel tun, nicht in Bonn.“
Einer möglichen Änderung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) steht der MIV skeptisch gegenüber, will sich einer Diskussion darüber aber nicht verschließen. MIV-Geschäftsführer Eckhard Heuser räumte einem solchen Unterfangen allerdings wenig Aussichten ein. Heuser zog ein insgesamt zufriedenstellendes der von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt initiierten Milchgespräche zwischen den verschiedenen Interessenverbänden: „Besser man spricht miteinander, als dass man schießt.“
Zufrieden zeigt sich der Verband mit der aktuellen Situation auf dem Milchmarkt. Insbesondere der Milchfettmarkt sei unterversorgt; die Preise für „Butter/Sahne und Co.“ hätten deutlich angezogen. Im Eiweißmarkt blockierten die relativ hohen Interventionsbestände an Magermilchpulver noch die Marktverbesserung. Den Marktverlauf in der Preiskrise 2015 und 2016 wertet der MIV als Beleg, „dass der Markt reagiert“. Die Milchanlieferung sei EU-weit zurückgegangen und die Milchpreise hätten sich erholt. AgE (01.06.2017)
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