Der deutsche Bioethanolmarkt hat sich im vergangenen Jahr sowohl bei der Produktion als auch im Verbrauch trotz einiger Verschiebungen recht stabil entwickelt. Wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) heute berichtete, lag die Erzeugung des regenerativen zertifizierten Kraftstoffs mit 738 169 t nahezu auf Vorjahresniveau. Zugleich sei der Verbrauch um 0,2 % auf 1,175 Mio t gestiegen. Diese Zahl hatte der Verband bereits Anfang Mai veröffentlicht. Für das laufende Jahr erwartet der BDBe eine positive Absatzentwicklung, da die Verpflichtung der Kraftstoffunternehmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen mit dem 1. Januar von 3,5 % auf 4,0 % angehoben wurde.
Laut dem Verband betrug der Absatz der bis zu 10 % Bioethanol enthaltenden Kraftstoffsorte Super E10 im vergangenen Jahr 2,3 Mio t, was einem Marktanteil von 12,6 % entsprach. Damit ging der Anteil dieser Kraftstoffsorte gegenüber 2015 um einen Prozentpunkt zurück.
Wie der BDBe zudem feststellte, wurde der Absatz der Kraftstoffsorte E85 im Jahr 2016 aufgrund der im Vorjahr ausgelaufenen steuerlichen Vergünstigung eingestellt. Der Absatzrückgang an dieser Stelle und beim E10 sei aber durch die deutlich gestiegene Verwendung von Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether (ETBE) im Benzin weitgehend kompensiert worden, stellte der Verband fest. Hier wurden nach seinen Angaben insgesamt 128 761 t Bioethanol eingesetzt, was einem Anstieg von 8,0 % zum Vorjahr entsprach.
BDBe-Geschäftsführer Dietrich Klein rechnet mittelfristig wegen der positiven Klimawirkung von Bioethanol mit guten Marktchancen für den regenerativen Kraftstoff. Ihm zufolge hat Bioethanol den CO2-Ausstoß im Jahr 2016 gegenüber dem fossilen Referenzwert um 70 % gemindert. Weitere Effizienzsteigerungen dürften diesen Wert in diesem Jahr noch erhöhen. Klein geht deshalb fest davon aus, dass sich der amtlich bestätigte hohe CO2-Minderungswert von Bioethanol positiv auf dessen Einsatz als Beimischung auswirken wird. AgE
(09.06.2017)