Geschäftsjahr 2016 für Genossenschaften „eines der schwierigsten“

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Vor allem niedrigere Preise für Agrargüter haben im vergangenen Kalenderjahr in den Bilanzen der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Deutschland deutliche Spuren hinterlassen. Wie der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Dr. Henning Ehlers, heute beim Raiffeisentag in Berlin berichtete, erwirtschafteten die DRV-Mitgliedsgenossenschaften 2016 einen Gesamtumsatz von 60,1 Mrd Euro, was einem Rückgang von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr entsprach.
Das Berichtsjahr war ihm zufolge von einschneidenden Preisrückgängen bei pflanzlichen und tierischen Agrarrohstoffen, bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln sowie Mineralölprodukten gekennzeichnet. Besonders deutlich seien die Umsätze in der Milchwirtschaft mit 5,5 %, in der Warenwirtschaft mit 2,2 % und bei den Agrargenossenschaften mit 7,4 % gewesen. Die übrigen Sparten hätten stabile Erlöse auf Vorjahresniveau erreicht.
„Insgesamt betrachtet war das Geschäftsjahr 2016 eines der schwierigsten“, resümierte Ehlers. Dennoch ist er optimistisch, dass der Raiffeisenverband und dessen Mitglieder den steigenden Anforderungen mit den „richtigen Strategien“ weiterhin gerecht werden können. Dies erfordere aber gerade in Zeiten zunehmender Preisvolatilitäten an den Agrarmärkten eine vorausschauende Risikovorsorge. Ungeachtet dessen sieht der DRV-Hauptgeschäftsführer aktuell „Licht am Ende des Tunnels“, da sich die Notierungen für Milch und Milchprodukte sowie Schweinefleisch gefestigt hätten.
Ehlers will aber insbesondere am Getreidemarkt weitere sprunghafte Preisbewegungen nicht ausschließen. Ihm zufolge wird das Segment aktuell aufgrund von Hitzewellen in Europa und Nordamerika zum „Wettermarkt“. Zudem solle die weltweite Getreideernte mit prognostizierten 2 Mrd t zwar weiter wachsen, erstmals seit 2013 aber hinter dem noch stärker steigenden Verbrauch bleiben. AgE (22.06.2017)
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