Rukwied rechnet mit Änderungen in der EU-Agrarpolitik

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Keine Illusionen macht sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, über den weiteren Anpassungsbedarf in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Jede GAP-Reform habe Veränderungen mit sich gebracht. „Das wird diesmal nicht anders sein“, sagt Rukwied im Interview mit AGRA-EUROPE.
Der Bauernverband kämpfe für eine starke Erste Säule als Herzstück der GAP. Gleichzeitig wisse man jedoch, dass man über Themen wie Risikomanagement diskutieren müsse. Der DBV-Präsident bekennt sich zu einer stärkeren Förderung der ersten Hektare, die entsprechend der seit der letzten Reform gestiegenen Durchschnittsgröße noch ausgeweitet werden könne. „Wir müssen uns darüber klar sein, dass die Alternative Kappung und Degression heißen würde“, so Rukwied an die Adresse der ostdeutschen Landesbauernverbände, die grundsätzliche Vorbehalte gegen das System der ersten Hektare haben. Auch im Hinblick auf das Greening werde man nicht auf dem bisherigen Stand stehen bleiben können.
Eindringlich warnt der Bauernpräsident vor tiefgreifenden Einschnitten in den EU-Agrarhaushalt. Die ländlichen Räume und die Landwirtschaft spielten für die Stabilität der Europäischen Union eine wichtige Rolle. Die Mitgliedstaaten und allen voran Deutschland als großer Nettozahler werden nach Auffassung Rukwieds nicht umhinkommen, mehr aus den nationalen Haushalten nach Brüssel zu überweisen. „Anders wird das nicht funktionieren“, so der DBV-Präsident Entschieden widersetzen werde sich der Berufsstand jeglichen Versuchen, Agrargelder für andere Zwecke, beispielsweise im Naturschutz, abzuzweigen.
Rukwied bekennt sich zu einer Landwirtschaft, die auf Familienbetrieben basiert. Einer Absage erteilt er demgegenüber erneut einer „Satellitenlandwirtschaft in Form von Holdings und Filialbetrieben“. Ausdrücklich betont der Bauernpräsident den politischen Handlungsbedarf auf dem Bodenmarkt. AgE (26.06.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl