In Brasilien sind im ersten Quartal 2017 so viele Schweine zerlegt worden wie nie zuvor in einem ersten Jahresviertel. Nach Angaben des brasilianischen Instituts für Geographie und Statistik (IBGE) kamen von Januar bis März rund 10,46 Millionen Tiere an den Haken; das waren 2,6 % mehr als in den ersten drei Monaten 2016. Am stärksten legten die Schweineschlachtungen mit einem Plus von 228 560 Tieren im Bundesstaat Santa Catarina zu, der mit fast 27 % des nationalen Schlachtaufkommens die Produktionshochburg in Brasilien und zugleich wichtigste Exportregion ist.
Mit der Ausfuhr von Schweinefleisch einschließlich Verarbeitungsprodukten konnten die brasilianischen Anbieter in den ersten fünf Monaten 2017 auf den ersten Blick recht zufrieden sein. Wie aus aktuellen Zahlen der brasilianischen Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) hervorgeht, legte der entsprechende Exporterlös gegenüber der Vorjahresperiode um 29 % auf 659 Mio $ (589 Mio Euro) zu. Der deutliche Anstieg war allerdings allein den höheren Verkaufspreisen geschuldet, denn die Ausfuhrmenge war im Betrachtungszeitraum etwa 4,4 % kleiner als vor Jahresfrist und erreichte 279 100 t.
Zuletzt brachen die brasilianischen Schweinefleischausfuhren jedoch regelrecht ein: Im April lag die Exportmenge um rund ein Fünftel unter dem Vorjahresniveau, im Mai um ein Viertel. Experten zufolge zeigen sich hier die Folgen des Fleischskandals vom März. Im ersten Quartal 2017 lagen die brasilianischen Schweinefleischexporte mengenmäßig nämlich gegenüber der Vorjahresperiode noch mit 8,7 % im Plus; seitdem ging es steil bergab. AgE
(27.06.2017)