Der Deutsche Bauernverband (DBV) wehrt sich gegen finanzielle Abstriche beim Agrarhaushalt der Europäischen Union nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Gemeinschaft. Da Europa stark ländlich geprägt ist, ist die EU angesichts ihrer fragilen Lage gut beraten, auch weiterhin Geld in die Landwirtschaft zu investieren, erklärte DBV-Präsident Joachim Ruwied, heute beim Deutschen Bauerntag in Berlin. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) müsse auch nach dem Jahr 2020 ein Grundbestandteil europäischer Politik bleiben, betonte Rukwied. Deshalb werde ein stabiles Budget für beide Säulen der EU-Agrarpolitik gefordert.
Der Brexit dürfe nicht für Einschnitte an der GAP missbraucht werden, mahnte der Bauernpräsident. Die Absicherung der wirtschaftlichen Stabilität im ländlichen Raum sowie die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und eines Ausgleichs für gesellschaftliche Leistungen seien nach wie vor zentrale Ziele der GAP. Neue Herausforderungen kämen hinzu, so der Klimawandel, mehr Ökoeffizienz und Umweltleistungen, aber auch die Förderung von Investitionen, Forschung und Innovationen, für die die EU-Agrarpolitik weiterentwickelt werden müsse.
Rukwied gab zu bedenken, dass Europa nur dann eine Zukunft habe, wenn die Menschen eine wirtschaftlich gesicherte Zukunft hätten. Deshalb sollte der EU-Haushalt von den Mitgliedsländern wieder mehr als die aktuell 1 % des Bruttonationaleinkommens erhalten. AgE
(29.06.2017)