Die Verdienste des scheidenden Raiffeisenpräsidenten Manfred Nüssel hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gewürdigt. Nüssel habe in seiner 18-jährigen Amtszeit maßgeblich dazu beigetragen, dass die genossenschaftlichen Unternehmen inzwischen ernstzunehmende Größen auf den nationalen und internationalen Agrarmärkten seien und sich der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) als gefragter Gesprächspartner für die Politik auf allen Ebenen etabliert habe, sagte die Kanzlerin in einer Feierstunde zur Verabschiedung des DRV-Präsidenten heute in Berlin.
Als Stärke Nüssels nannte Merkel neben einem hohen Fachwissen dessen Fähigkeit, über den Tellerrand und über nationale Grenzen hinaus zu denken. Mit Ihnen haben die Raiffeisengenossenschaften den Export verstärkt ins Blickfeld genommen, sagte die Kanzlerin vor 250 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und der Genossenschaftsorganisation. Der damit einhergehende Konzentrationsprozess und Strukturwandel hätten die Voraussetzung geschaffen, dass die genossenschaftlichen Unternehmen den Anforderungen des Weltmarktes gerecht würden. Die Kanzlerin ermunterte zugleich die Genossenschaften, diesen Weg weiterzugehen: Wettbewerbsfähigkeit ist eine Daueraufgabe.
Mit dem Klimawandel und der Ernährungssicherung habe sich Nüssel zwei internationalen Kernaufgaben verschrieben, betonte die Bundeskanzlerin. Der Schlüssel für die Ernährung der rasant wachsenden Weltbevölkerung liegt der Regierungschefin zufolge in offenen Märkten, dem Abbau von Handelshemmnissen sowie in Forschung und innovativer Technik. Gefordert sei nicht zuletzt ein besseres Zusammenspiel innerhalb Europas, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Merkel kritisierte weltweite Tendenzen zur Abschottung als Widerspruch zur Genossenschaftsidee. Dieser bescheinigte die Kanzlerin Geschichte und Zukunft. AgE
(03.07.2017)