In Sachsen-Anhalt getrübte Aussichten beim Winterraps

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Ungeachtet der diesjährigen Wetterunbilden gehen die Bauern in Sachsen-Anhalt mit einigermaßen positiven Ertragserwartungen in die Getreideernte. Beim Winterraps wird jedoch mit deutlichen Einbußen gerechnet. Wie der Bauernverband Sachsen-Anhalt heute berichtete, war die Niederschlagsverteilung in den letzten Monaten regional zwar sehr unterschiedlich ausgefallen. Laut seinen Erhebungen wird beim Weizen aktuell aber dennoch ein Durchschnittsertrag von bis zu 78 dt/ha erwartet, womit der mehrjährige Mittelwert noch um gut 2 dt/ha übertroffen würde. Das mit 83,8 dt/ha sehr gute Vorjahresergebnis würde demnach allerdings deutlich verfehlt.
Bei der Wintergerste dürfte nach den Vorschätzungen des Verbandes mit 74,0 dt/ha das langjährige Mittel von 71,0 dt/ha recht klar übertroffen werden. Der Ertrag an Roggen könnte ihm zufolge vor allem wegen guter Aussichten in der Altmark mit 54,0 dt/ha im Landesdurchschnitt an das vergleichsweise hohe Niveau von 2016 heranreichen.
Deutlich schlechter sind dagegen die Aussichten für den Winterraps: Laut dem Landesbauernverband haben die Probleme hier seit der Aussaat angehalten. So hätten rund 5 % der Anbaufläche schon im Herbst wegen schlechten Aufgangs umgebrochen werden müssen; auf weiteren 25 % seien eine geringe Pflanzendichte, schwache Bestandsentwicklung und ein starker Schädlingsbefall zu beobachten. Zudem sei nun in vielen Beständen eine starke Verunkrautung zu verzeichnen.
Vor diesem Hintergrund schätzt der Landesbauernverband den diesjährigen Durchschnittsertrag beim Winterraps nur auf 28 dt/ha bis 35 dt/ha. Im vergangenen Jahr hatten die Ackerbauern in Sachsen-Anhalt der amtlichen Statistik zufolge im Landesmittel dagegen noch 39,1 dt Rapssaat pro Hektar eingebracht. AgE (05.07.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Pflanzenschutzmittel
NABU: Einsatz nur noch im Notfall
19.04.2024 — Für eine naturverträglichere Landwirtschaft fordert der Naturschutzbund Deutschland in seinem "Grundsatzprogramm Offenland", Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Strukturelemente müssten bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen, lautet eine weitere von insgesamt elf Forderungen. In der Tierhaltung sei eine Obergrenze von 1,8 Großvieheinheiten pro Hektar einzuführen.
Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl