Antibiotikaabsatz in Belgien erneut rückläufig

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In Belgien hat sich der Großhandelsabsatz von Antibiotika für Nutztiere weiter verringert. Wie aus dem aktuellen Bericht der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Genf hervorgeht, wurden im Berichtsjahr insgesamt 206,5 t an antimikrobiellen Substanzen an Tierärzte und Apotheken verkauft; das war im Vergleich zu 2015 ein Minus von 1,5 %. Gleichzeitig ging die Vermarktung von Wirkstoffen in entsprechenden Futtervormischungen um 29 % auf 36 t zurück. Davon entfielen 99,3 % auf Premixe für Schweine.
Mit Blick auf die gesamten Verkäufe bezogen auf die tierische Biomasse registrierten die Fachleute gegenüber 2015 einen Rückgang um 4,8 % auf insgesamt 117,3 mg aktive Substanz pro Kilogramm tierischer Biomasse. Dabei blieb die Menge der aktiven antimikrobiellen Substanzen bezogen auf die tierische Biomasse relativ konstant mit einem Plus von 0,7 % auf 99,9 mg/kg. Für die Wirkstoffmenge in entsprechenden Futtervormischungen wurde dagegen eine deutliche Abnahme von 27,5 % auf 17,4 mg/kg festgestellt. Der Anteil der als kritisch eingestuften Antibiotika ging sogar um 53,1 % auf nur noch 1,1 mg/kg zurück.
Als Datenbasis zur Berechnung der Biomasse diente die EU-Statistik für die Erzeugung von Rind-, Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch sowie für die Milchkuhbestände. Hier errechneten die Experten für 2016 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 2,1 % auf insgesamt 2,086 Mio t Biomasse.
Nach Ansicht des Vorsitzenden des belgischen Kompetenzzentrums für Antibiotikakonsum und -resistenz von Tieren (AMCRA), Prof. Jeroen Dewulf, zeigen die Ergebnisse, dass das Maßnahmenpaket der verschiedenen Akteure und Behörden greift. „Wir sind auf Kurs und halten an dem 2014 verabschiedeten Zehn-Punkte-Plan fest“, erklärte der Wissenschaftler. Der Plan ziele unter anderem darauf ab, bis 2020 den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung bezogen auf 2011 zu halbieren. Dem Bericht zufolge wurde bislang ein Rückgang um 20 % erreicht. AgE (07.07.2017)
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