Preisexplosion bei Butter kommt bei Bauern nicht an

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Ungeachtet der jüngsten Preisexplosion bei Butter rechnet der Deutsche Bauernverband (DBV) bei den Erzeugerpreisen für Milch in den nächsten Monaten allenfalls mit moderaten Aufschlägen. Der Verband wies heute darauf hin, dass die Erlöse für Produkte mit längerer Haltbarkeit wie Butter, Milchpulver und Kondensmilch nur etwa ein Viertel des Erzeugerpreises für Rohmilch ausmachen. Demzufolge könne die Preisentwicklung bei Butter nicht „eins zu eins“ auf den Milcherzeugerpreis übertragen werden.
Trotz der belebenden Impulse vom Butter- und Käsemarkt wirkten die anhaltend schwachen Preise auf der Proteinseite und hier vor allem beim Magermilchpulver weiter dämpfend auf Milcherzeugerpreise, betonte der DBV. Es sei deshalb vor diesem Hintergrund nicht davon auszugehen, dass die Rohmilchpreise „in den Himmel wachsen“. Wahrscheinlicher sei vielmehr ein moderater Anstieg der Milchauszahlungspreise für die Milchbauern.
Dieser Preisanstieg ist nach Darstellung des Bauernverbandes aber auch dringend notwendig, um die finanziellen Verluste der beiden vergangenen Jahre ausgleichen zu können. Derzeit erhielten die Milchbauern im Schnitt einen Milchpreis von rund 33 ct/kg. Für die kommenden zwölf Monate könnten sich Marktakteure zudem an den Warenterminmärkten einen Milchpreis in Höhe von umgerechnet etwa 37 ct/kg absichern.
Die aktuelle Entwicklung der Butterpreise mit Schwankungen von bis zu 100 % innerhalb eines Jahres verdeutlichen laut DBV die starken Volatilitäten auf dem Milchmarkt. Damit blieben zunehmende Preisschwankungen eine zentrale Herausforderung für die Milchbauern und Molkereien und deren privatwirtschaftliches Risikomanagement. Die Politik sieht der Bauernverband weiter in der Pflicht, das bestehende untere Sicherheitsnetz aus Intervention und privater Lagerhaltung sowie der Direktzahlungen für zukünftige Marktschwankungen zu erhalten und zu optimieren. AgE (12.07.2017)
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