Deutschlands Tierhalter verfüttern immer mehr Rapsschrot, dennoch bleibt Soja das wichtigste Eiweißfuttermittel. Wie der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) gestern mit Bezugnahme auf aktuellen Zahlen von Oil World mitteilte, setzten die deutschen Landwirte in der Tierhaltung im vergangenen Jahr 4,0 Mio t Rapsschrot und 4,2 Mio t Sojaschrot ein.
Mittelfristig bleibe damit die Einfuhr von Soja aus Nord- und Südamerika weiterhin eine tragende Säule für die deutsche Versorgung mit Eiweißfuttermitteln, so Ovid. Der Verband stellte in dem Zusammenhang fest, dass gemessen an seinem qualitativ hochwertigen Eiweiß mit wertvollen Aminosäuren sowie seinem Energiegehalt Sojaschrot anderen eiweißliefernden Rohstoffen überlegen sei. Die Unternehmen der agrarwirtschaftlichen Wertschöpfungskette hätten in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, damit mehr und mehr nachhaltig zertifiziertes Soja nach Europa gelange.
Unabhängig davon gewinnt laut OVID der Raps immer mehr an Bedeutung: Seit 2004 habe sich der Verbrauch an Rapsschrot in Deutschland verdoppelt. Dieser beeindruckende Zuwachs sei ein positiver Nebeneffekt der heimischen Biodieselproduktion, betonte OVID-Präsident Wilhelm Thywissen. Er erinnerte daran, dass bei der Erzeugung von Rapsöl auf Ebene der Ölmühlen zu 60 % Futter anfalle. Zusätzlich entstehe bei der Weiterverarbeitung zu Biodiesel Glycerin, ein wichtiger Bestandteil von beispielsweise Zahnpasta, Handcremes oder Kaugummi. AgE
(31.07.2017)