Die Reise beginnt…

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...und damit auch die Herausforderungen Milchvieh, eine Milchtankstelle und besondere Einstreu
Auf meiner Reise Richtung Dänemark mache ich einen ersten Stopp auf dem Gut Krummbek in Schashagen. Hier lebt Max de la Motte – ein Bekannter aus Schulzeiten. Nach langer Zeit sehen wir uns mal wieder. Der Betrieb ist seit 1929 im Besitz der Familie de la Motte und wird von Martin und seinen Söhnen geführt. Der Betrieb hat Milchkühe und bewirtschaftet 800 ha Ackerland. Eine 700 kW-Biogasanlage gehört zum Betrieb.
Der 2013 erbaute Liegeboxenlaufstall mit Melkkarusell beherbergt 600 Kühe, verteilt auf vier Gruppen á 150 Tiere, welche je nach Laktationsstadium leistungsgerecht gefüttert werden. Die Familie de la Motte setzt auf Zukunft: Moderne LED-Lampen im Stall, elektronisch gesteuerte Windschutznetze, Melkkarussell, optimierte Futtertische, Versorgungsgänge für Tierärzte und Selektionsbereiche.
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Besonders auf dem Betrieb ist die Nutzung von Material aus dem Nachgärer der Biogasanlage als Einstreu: Das Material aus dem Nachgärer wird durch verschiedene Transportschnecken gefördert und durch die Wärme der Biogasanlage auf 150 °C erhitzt und getrocknet. Dadurch werden Salmonellen und weitere Keime stark reduziert. Genau das richtige Material für die Einstreu. Für die Kühe ist das Nachgärmaterial wie ein Kissen und schont Gelenke und den Bewegungsapparat beim Stehen und Liegen. Nach der Nutzung als Untergrund für die Kühe wird es wieder dem Prozess der Biogasanlage zurückgeführt. All diese optionalen Ausführungen sorgen für optimales Tierwohl und eine entsprechende Leistung von rund 10.000 Litern je Tier und Jahr.
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Eine Menge Fleiß und Ehrgeiz geht bei der Familie de la Motte in die Kühe. Sie produzieren ein hochwertiges Produkt, welches leider durch den Handel und Verbrauchervertreter verramscht und für viel zu niedrige Preise vermarktet wird. Um dem entgegenzuwirken wurde eine „Milchtankstelle“ errichtet.
Auf dem Hof steht eine Abfüllungsanlage für Kleinmengen an den Endverbraucher. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche kann jedermann zu einem fairen Preis die Tankstelle selbst bedienen und frische Milch „zapfen“. Täglich werden rund 200 Liter Milch gezapft.
Der arrondierte Standort weist Bodenpunkte zwischen 45 und 65 auf und hat einen Jahresniederschlag von 650 mm. Somit sind ideale Bedingungen für einen vielfältigen Ackerbau gegeben. Es werden 270 ha Winterweizen, 130 ha Winterraps, 50 ha Wintergerste, 50 ha Ackergras, 300 ha Silomais und 100 ha Grünland in verschiedensten Formen angebaut. Damit der Kreislauf vom Stall aufs Feld und zurück mit möglichst wenigen Verlusten geschlossen wird, setzt Gut Krummbek auch im Ackerbau auf innovative Konzepte. Der Stickstoffstabilisator PIADIN® wird eingesetzt, um Stickstoffverluste zu reduzieren und die N-Effizienz bei der organischen Düngung zu steigern.
Durch das ausgeklügelte Wärme-Konzept der Biogasanlage werden der Betrieb, die Wohnhäuser und Häuser im anliegenden Ort mit der Abwärme versorgt. Auch hier kann damit ein Kreislauf geschlossen werden - die Kopplung der Wärme- und Energieproduktion ist also bestens ausgenutzt.
Ich bedanke mich bei der Familie de la Motte für die intensiven Einblicke auf dem Gut Krummbek.
Und trotz der vielen Niederschläge wünsche ich Ihnen eine gute Ernte.
Viele Grüße aus Krummbek
Ihr Hannes-Friedrich Böse
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.skwp.de und unter http://www.duengerfuchs.de (02.08.2017)
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