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Die Getreide- und Rapsernte ist in Deutschland in den vergangenen Tagen und Wochen nur schleppend verlaufen. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) heute in seinem zweiten Erntebericht feststellt, zwingen die wiederkehrenden Niederschläge immer wieder zu Unterbrechungen der Druscharbeiten. Einzig die Ernte der Wintergerste habe - abgesehen von wenigen Restflächen - bis dato abgeschlossen werden können. Ein zügiger Erntefortgang wäre laut DBV für die Vermeidung von Qualitätsverlusten bei den Brotgetreidearten dringend erforderlich. Die weiterhin eher unbeständigen Wetteraussichten sorgten bei den Landwirten daher für Anspannung.
Der Bauernverband, dessen Bericht auf Meldungen aus den 18 Landesbauernverbänden beruht, wies darauf hin, dass nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der Juli 2017 einer der zehn niederschlagsreichsten Julimonate seit dem Messbeginn im Jahr 1881 gewesen sei. So seien mit rund 130 l/m² bundesweit 163 % des Durchschnittswertes von 78 l/m² erreicht worden.
Mit Blick auf die Wintergerstenernte geht der DBV von einem Durchschnittsertrag in Höhe von etwa 72 dt/ha aus, verglichen mit 71 dt/ha im Vorjahr. Ausgehend von einer Fläche von 1,23 Mio ha würde sich die diesjährige Wintergerstenernte auf 8,8 Mio t belaufen, womit das letztjährige Ergebnis von 9 Mio t nur um 2 % verfehlt und der fünfjährige Durchschnitt von 8,7 Mio t geringfügig übertroffen worden würden..
Zum Winterweizen können laut Bauernverband wegen der schleppenden Druscharbeiten noch keine fundierten Aussagen gemacht werden. Zu befürchten sei, dass die Fallzahlen des Weizens aufgrund des zunehmenden Auswuchses absänken. Darüber hinaus seien die Getreidefelder örtlich ins Lager gegangen.
Vergleichbar dem Winterweizen leidet dem DBV zufolge auch die Qualität der erntereifen Roggenbestände unter den aktuellen Ernteverzögerungen. Diese hätten auch beim Raps einen nur mäßigen Druschfortschritt zugelassen. Die bisher gemeldeten Erträge ließen jedoch darauf schließen, dass der Rapsdurchschnittsertrag der Jahre 2012 bis 2016 von 39 dt/ha in diesem Jahr nicht erreicht werde, erklärte der DBV, der seine abschließende Erntebilanz für den 22. August ankündigte. AgE
(03.08.2017)