Schmal: Nerven der Bauern liegen blank

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Das anhaltend regnerische Wetter zerrt an den Nerven der Landwirte. Wie der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, gestern beim Erntegespräch in Bebra-Breitenbach berichtete, haben wiederholt einsetzende Gewitter mit ergiebigen Regenfällen und zum Teil Hagel in der letzten Julidekade dazu geführt, dass die Erntearbeiten immer wieder unterbrochen werden mussten. „Weil manche Felder total vernässt sind, waren dort Mähdrescher mit Kettenfahrwerken im Einsatz, um die Flächen überhaupt befahren zu können“, erklärte Schmal. Laut Angaben der Vereinigten Hagelversicherung haben in Hessen rund 800 landwirtschaftliche Betriebe Schäden durch Hagel und Starkregen auf insgesamt etwa 22 000 ha gemeldet.
Das Getreide und der Raps seien jetzt überall reif, führte Schmal weiter aus. Da es aber immer wieder regne und die Ernte unterbrochen werden müsse, lägen die Nerven der Bauern blank. „Was wir jetzt dringend brauchen, ist beständiges, trockenes und sonniges Wetter über mehrere Tage hinweg“, so der HBV-Präsident.
Nach Schmals Angaben sind in Hessen die Wintergerstenfelder bis auf vereinzelte Restflächen vollständig abgeerntet. Bei der Sommergerste sei mehr als die Hälfte gedroschen. Zum Teil würden hier Trockenschäden beklagt. Bei durchschnittlichen Erträgen lägen die Eiweißgehalte etwas höher als 2016. Beim Winterweizen bewegen sich die bisherigen Erträge dem Verbandspräsident zufolge zwischen 70 dt/ha und 85 dt/ha. Aufgrund der häufigen Niederschläge leide auch die Qualität zunehmend.
Beim Winterraps, der laut Schmal zu etwa 80 % gedroschen ist, reichen die Erträge von 25 dt/ha bis 50 dt/ha und liegen zwischen 5 % und 10 % unter den Vorjahresergebnissen. Während die Roggenernte mit durchschnittlichen Erträgen weitgehend abgeschlossen sei, stehe noch etwa die Hälfte der Triticalebestände auf dem Halm.
Der HBV-Präsident beklagte sich in dem Zusammenhang auch darüber, dass die Landwirte in Verbindung mit dem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln oft zu Unrecht an den Pranger gestellt würden. Vielfach werde der Einsatz der von verschiedenen Behörden intensiv geprüften und zugelassenen Pflanzenschutzmittel per se abgelehnt. „Dafür fehlt mir jegliches Verständnis“, so Schmal. Schließlich gehe es darum, Ernten und Qualitäten und damit die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. AgE (07.08.2017)
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