Deutsche Molkereien haben im internationalen Milchpreisvergleich des niederländischen Bauernverbandes (LTO) in punkto Auszahlungsleistung Boden gut gemacht. Laut LTO zahlte das Deutsche Milchkontor (DMK) für Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß bei einer jährlichen Anlieferung von 500 000 kg im Juni 33,90 Cent/kg; das war 1,0 Cent mehr als im Mai. Für die Müllermilch in Leppersdorf wird ein Milchgeld von 34,79 Cent/kg ausgewiesen, was einem Aufschlag von 2,0 Cent gegenüber dem Vormonat entsprach. Im Vergleich zu den niedrigen Milchpreisen im Juni 2016 lag das Auszahlungsniveau des DMK um 62,8 % höher, bei der Müllermilch waren es 53,5 %.
Erstmals seit langem lagen die beiden deutschen Molkereien mit ihren Milchpreisen im Juni etwas über dem Durchschnitt aller 15 betrachteten EU-Molkereien, den der LTO mit 33,69 Cent/kg Milch angab. Knapp darunter blieb die Hochwald Milch eG mit einem unveränderten Preis von 33,17 Cent/kg. Im Mittel erhöhten die im Preisvergleich erfassten Milchverarbeiter die Vergütung der Anlieferungsmilch gegenüber Mai um 0,51 Cent/kg; im Vorjahresvergleich belief sich der Aufschlag auf 7,62 Cent/kg beziehungsweise 29,2 %. Lediglich die Lieferanten von Dairy Crest in Großbritannien mussten im Juni einen Milchgeldabschlag von umgerechnet 1,6 Cent/kg hinnehmen.
Die Milcherzeuger können davon ausgehen, dass die Auszahlungsleistungen in den kommenden Monaten weiter steigen werden. So hat laut LTO das DMK für Juli und August eine Preiserhöhung von jeweils 2,0 Cent/kg angekündigt. Arla will im Juli das Milchgeld um 1,7 Cent und im August um 1,0 Cent aufstocken. Bei FrieslandCampina soll es in zwei Schritten um 0,5 Cent und 1,2 Cent nach oben gehen. Auch französische Molkereien wie Savencia, Lactalis und Sodiaal haben Milchpreiserhöhungen angekündigt. Zudem hat kürzlich Neuseelands größter Milchverarbeiter Fonterra seine Milchpreisprognose für die im Juni begonnene Saison 2017/18 angehoben und will nun den Erzeugern das Kilogramm Milchfeststoff mit 6,75 NZ$ (4,21 Euro) bezahlen. Zusammen mit der Vergütung von Genossenschaftsanteilen entspricht das laut LTO rund 35 Cent/kg Milch. AgE
(08.08.2017)