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Ein klares Bekenntnis zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen hat der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Michael Horper, von der Mainzer Landesregierung gefordert. Hintergrund ist die Erarbeitung einer Landeskompensationsverordnung, die im kommenden Jahr in Kraft treten soll. Mit ihr legt das Land fest, wie Eingriffe in die Natur, beispielsweise im Falle von Bauvorhaben, ausgeglichen werden können. Horper kritisierte, dass dabei immer nur die Landwirtschaft als Selbstbedienungsladen für Wünsche des Naturschutzes herhalten müsse.
Im Landesnaturschutzgesetz ist nach Angaben des BWV-Präsidenten bereits eine Vielzahl von flächenschonenden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen. Dazu seien im Jahr 2015 gemeinsam mit dem Berufsstand wichtige Grundentscheidungen getroffen worden, um dem zunehmenden Flächenverlust Einhalt zu gebieten. Leider beobachten wir, dass insbesondere bei produktionsintegrierten Maßnahmen vor Ort nur sehr wenig Bereitschaft bei den Unteren Naturschutzbehörden besteht, diese als geeignete Kompensationsmaßnahmen anzuerkennen, monierte Horper.
Er forderte deshalb von der Regierung ein klares Signal, die bereits im Gesetz stehenden Vorhaben auch tatsächlich in die Praxis umzusetzen. Zudem müssten freiwillige Maßnahmen der öffentlichen Hand, wie beispielsweise die ökologische Aufwertung einzelner Flächen im Naturpark Hunsrück-Hochwald, ebenfalls in ein landeseigenes Ökokonto aufgenommen werden, um darauf im Bedarfsfall zurückgreifen zu können und landwirtschaftliche Flächen zu schonen.
Horper stemmte sich außerdem ausdrücklich gegen die Verschiebung von Ausgleichsmaßnahmen in die strukturschwachen Mittelgebirgslagen. Auch dort sei für die Betriebe jede landwirtschaftliche Nutzfläche wichtig. AgE
(09.08.2017)