Die Weizenfutures in den USA und Europa haben ihren in der ersten Julihälfte gestarteten Abwärtstrend zum Augustanfang fortgesetzt. So gab der Septemberweizen an der europäischen Leitbörse Matif bis heute um 14.20 Uhr im Vergleich zum Schlusskurs vom 31. Juli um 7,75 Euro/t oder 4,6 % auf 162,50 Euro/t nach.
Analysten begründeten die anhaltende Baisse in Paris vor allem mit der jüngsten Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar. In der Folge habe sich EU-Weizen für Kaufinteressenten am Weltmarkt verteuert. Erschwerend hinzugekommen seien der ohnehin schleppende Weizenexport der Gemeinschaft und zunehmend optimistischere Schätzungen für das diesjährige russische Ernteaufkommen bei dieser Getreideart.
Unterdessen waren in Chicago für den Septemberkontrakt auf Soft-Red-Winterweizen (SRW) zuletzt 4,67 $/bu (145 Euro/t) anzulegen; das bedeutete im Vergleich zum Schlusskursniveau vom vergangenen Monat ein Minus von 1,6 %. Allerdings deutete die Kursdifferenz zum betreffenden Future auf den proteinreichen Hard-Red-Springweizen (HRW) in Minneapolis weiterhin auf die Verknappung von eiweißhaltigerer Ware hin. So erreichte der Spread zwischen dem HRW-Septemberkontrakt 2017 und dem Chicago-Future in der vergangenen Woche ungefähr 2,66 $/bu (83 Euro/t).
US-Börsenmakler begründeten die Kursentwicklung im eigenen Land mit günstigen Wetteraussichten und vor allem mit Spreadspekulationen der Fonds, die Chicago-Weizen verkauften und Minneapolis-Weizen kauften. Damit im Einklang fiel die jüngste amtliche Bonitierung der US-Weizenkulturen aus. So stuften die Experten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) den Sommerweizen gestern mit Stand vom 6. August auf nur 32 % der Flächen in die Klassen gut bis hervorragend ein. Das bedeutete gegenüber der Vorwoche eine Erhöhung um nur 1 Prozentpunkt; zum Vorjahreszeitpunkt waren es 36 Prozentpunkte mehr gewesen. AgE
(09.08.2017)