Glyphosat womöglich doch nicht „wahrscheinlich krebserregend“

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Bei der wissenschaftlichen Bewertung der Kanzerogenität von Glyphosat durch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) ist womöglich nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Das Infoportal Glyphosat weist auf einen Sonderbericht der Nachrichtenagentur Reuters hin, wonach der Vorsitzende des für die Klassifizierung von Glyphosat zuständigen IARC-Komitees, Dr. Aaron Blair, „bewusst“ entscheidende Informationen zum Thema zurückgehalten habe. Es soll eine Studie betreffen, die angeblich zu dem Schluss kommt, dass Glyphosat nicht krebserregend sei.
In einer eidesstattlichen Aussage im Rahmen eines laufenden US-Gerichtsverfahrens gegen Monsanto habe Blair eingeräumt, dass die zurückgehaltenen Studienergebnisse die Bewertung von Glyphosat durch die IARC wesentlich geändert hätten, heißt es in dem Sonderbericht.
Nach Einschätzung des Infoportals lassen die Aussagen von Blair Zweifel an der Transparenz, Glaubwürdigkeit und am wissenschaftlichen Bewertungsprozess der IARC aufkommen, da sie das Ergebnis der IARC-Klassifizierung in Frage stellten. Vor diesem Hintergrund werde verständlich, warum sich die Bewertung des IARC von den Gutachten der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) unterscheide.
Wie das Portal weiter ausführt, hatte die IARC-Klassifizierung von Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ einen wesentlichen Einfluss auf die öffentliche Debatte um die Wiederzulassung des Wirkstoffes in der EU. So habe die Europäische Kommission entschieden, dass Glyphosat zusätzlich noch von der ECHA begutachtet werden sollte. Dies habe letztendlich zu einer weiteren Verzögerung des Zulassungsprozesses geführt. Die IARC-Klassifizierung habe zudem Zweifel an der wissenschaftlichen Expertise von Zulassungsbehörden weltweit aufkommen lassen, die Glyphosat übereinstimmend als nicht krebserregend eingestuft hätten. AgE (22.08.2017)
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