Agrar-Wahl-Check des Bauernverbandes zur Bundestagswahl jetzt online

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Im Vorfeld der Bundestagswahl hat der Deutsche Bauernverband (DBV) auf seiner Homepage jetzt den „Agrar-Wahl-Check“ gestartet. Damit können Landwirte oder auch interessierte Bürger ihre Meinungen zu agrarpolitischen Positionen mit denen der Parteien abgleichen und herausfinden, bei welcher Partei sie die größtmögliche Übereinstimmung erzielen. Die 33 abgefragten Thesen fußen laut DBV auf dessen Kernanliegen zur Wahl und können in wenigen Minuten beantwortet werden.
Thema ist unter anderem die Zukunft der Direktzahlungen im Kontext der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), wobei sich die CDU/CSU sowohl für die GAP im Allgemeinen als auch für die Beibehaltung des Zwei-Säulen-Modells starkmacht. Die SPD möchte indes die Direktzahlungen zugunsten anderer Verwendungen kürzen und bis Ende 2026 schrittweise aus dem bisherigen System der Direktzahlungen aussteigen. Die Linke spricht sich dafür aus, die Direktzahlungen bei erhöhten sozialen und ökologischen Standards stärker an öffentliche Leistungen zu binden, und auch die Grünen bekräftigen die Maxime „öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“. Die FDP will das Fördersystem in der bisherigen Gewichtung über 2020 hinaus erhalten.
Einigkeit besteht laut DBV unter den fünf Parteien in der Überzeugung, dass die Greening-Maßnahmen im Rahmen der GAP weiterentwickelt und vereinfacht werden müssen. Auf nationaler Ebene sprächen sie sich außerdem übereinstimmend dafür aus, dass die Eigenständigkeit des landwirtschaftlichen Sozialversicherungssystems bewahrt werden soll. Konsens herrscht dem Bauernverband zufolge auch bei der Ansicht, dass ein starkes Bundesministerium mit gebündelten Kompetenzen für den ländlichen Raum her muss.
Klares Streitthema ist dagegen nach Darstellung des DBV die Zukunft der Exporte und deren Bedeutung für den Agrar- und Ernährungssektor. Laut CDU brauchen die Erzeuger die Ausfuhrerlöse, um Schwankungen des Binnenmarktes und den nachlassenden Verbrauch in Europa aufgrund der älter werdenden Bevölkerung auszugleichen. Chancen sieht hier auch die FDP. Die SPD lehnt abweichend davon eine landwirtschaftliche Produktion ab, die sich lediglich am Export auf den Weltmarkt ausrichtet. Mit dieser SPD-Haltung stimmen Linke und Grüne weitgehend überein. AgE (23.08.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl