Grünen-Politiker aus dem Europaparlament sowie dem Bundestag haben die von der Europäischen Kommission angekündigte eingehende Prüfung der geplanten Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG begrüßt. Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im EU-Parlament, Martin Häusling, sieht bei einem Zusammengehen der beiden Konzerne große Gefahren für die Entwicklung der Agrarmärkte sowie der Lebensmittelmärkte und -preise.
Häusling warnt vor dem Fehlen von Wettbewerb durch die Fusion der Portfolios von Bayer und Monsanto bei Pflanzenschutzmitteln, Saatgut, agronomischen Merkmalen sowie im Bereich der digitalen Landwirtschaft: Es kann nicht im Sinne der Volkswirtschaften sein, wenn einzelne Unternehmen Monopole auf ein Paket aus Saatgut, Düngemittel sowie Pestizide erhalten. Im Sinne der Allgemeinheit sei zu hoffen, dass sich die EU-Kommission in ihrem Prüfverfahren, das nun bis Anfang 2018 dauern könne, klar gegen die Fusion von Bayer und Monsanto positioniert, so der Agrarsprecher der Grünen im Europaparlament.
Auch der Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Anton Hofreiter, und die wettbewerbspolitische Sprecherin Katharina Dröge gehen von Nachteilen für den Wettbewerb, aber auch für die Umwelt aus, sollte die Übernahme erfolgen. Daher sei es gut, dass die EU-Kommission die Fusion nicht einfach durchwinke. Von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager forderten die beiden Grünen-Politiker, neben Wettbewerbsaspekten auch die Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Ernährungssouveränität zu prüfen.
In der Pflicht sehen Hofreiter und Dröge auch die Bundesregierung. Diese müsse die EU-Kommission dazu auffordern, bei der Prüfung auch die Risiken für die Umwelt und Gesundheit zu berücksichtigen. Es sei besorgniserregend, dass vermehrte Großfusionen im Agrochemiesektor dazu führten, dass die Lebensmittelversorgung ganzer Volkswirtschaften in empfindlicher Weise von wenigen Konzernen abhängen würden. AgE
(24.08.2017)