Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat im ersten Halbjahr 2017 ihren Umsatz trotz rückläufiger Michmengen steigern können. Wie das Unternehmen heute mitteilte, nahmen die Verkaufserlöse gegenüber der ersten Jahreshälfte 2016 um 3,4 % auf 5,0 Mrd Euro zu. Möglich machten das vor allem höhere Verkaufspreise und ein anhaltendes Wachstum des Markenanteils. Die Molkerei sieht sich damit auf dem richtigen Weg, die für 2017 formulierten Ziele in Bezug auf Gewinn, Verschuldungsgrad und einer Steigerung des Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahr um rund 1 Mrd Euro auf etwa 10,5 Mrd Euro zu erreichen.
Wie Arla weiter mitteilte, nahm die erfasste Milchmenge in den ersten sechs Monaten 2017 gegenüber der Vorjahresperiode um rund 190 Mio kg auf 7,0 Mrd kg ab. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder verringerte sich um 756 auf 11 281 Milchlieferanten. Aufgrund der weltweit verbesserten Marktlage und der stark gestiegenen Notierungen am Fettmarkt konnte die Molkerei ihren Auszahlungspreis für Rohmilch gegenüber dem niedrigen Niveau des ersten Halbjahres 2016 im Mittel um 19 % auf 35,8 Cent/kg anheben. Da sich der Markt weiter verbessert, sollte das zweite Halbjahr 2017 sogar noch stärker sein, erklärte Arlas-Vorstandsvorsitzender Peder Tuborgh. Nach seinen Angaben wurden in den Monaten Juli und August weitere Erhöhungen des Milcherzeugerpreises realisiert; eine Anhebung würde auch noch im September folgen, und das höhere Niveau solle bis Jahresende aufrechterhalten werden.
Die Kehrseite der höheren Milchpreise ist den Geschäftszahlen von Arla zufolge jedoch, dass die Herstellungskosten deutlich gestiegen sind; im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 nahmen diese um 4,8 % auf 3,88 Mrd Euro zu. Zudem wirkten sich die Wechselkursentwicklungen infolge des Brexit-Referendums negativ aus. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) fiel mit 157 Mio Euro nur halb so hoch aus wie in der ersten Jahreshälfte 2016. Allerdings besserte damals auch der Gewinn aus dem Verkauf von Unternehmen in Höhe von 120 Mio Euro das Geschäftsergebnis auf; diese Position fehlt im laufenden Jahr. AgE
(28.08.2017)