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Auch nach Einschätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums haben ungünstige Aufwuchsbedingungen und Extremwetter in den deutschen Feldbeständen Spuren hinterlassen. In seinem heute vorgestellten Erntebericht 2017 zeigt sich das Berliner Ressort aber deutlich optimistischer als der Deutsche Bauernverband (DBV), was das Ernteergebnis beim Getreide angeht. So dürfte die deutsche Getreideernte einschließlich Körnermais laut den vorläufigen Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) auf der Basis von repräsentativen Ertragsmessungen insgesamt rund 45,3 Mio t erreichen und damit nur knapp unter der Vorjahresmenge von 45,4 Mio t bleiben. Der Bauernverband hatte die Getreideerzeugung in dieser Woche auf lediglich 44,5 Mio t geschätzt.
Beim Winterraps liegen die Schätzungen des Ministeriums und des Bauernverbandes hingegen mit 4,3 Mio t auf gleicher Höhe. Damit wäre das Vorjahresergebnis hier um 6 % und der mehrjährige Durchschnitt um 14,6 % unterschritten worden. Laut den Ressortangaben hatte der Raps besonders unter den ungünstigen Witterungsbedingungen gelitten. Auch die Ölgehalte der bisher im Rahmen der BEE untersuchten Rapsproben erreichten nicht das Niveau der Vorjahre.
Insgesamt wurde zur Ernte 2017 in Deutschland nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf etwa 6,27 Mio ha Getreide zur Körnergewinnung angebaut. Gegenüber dem Vorjahr sei die Getreidefläche, insbesondere bei den Winterkulturen, erneut leicht eingeschränkt worden und habe den niedrigsten Stand seit 1993 erreicht. Nach den bisher für die BEE erhobenen Druschergebnissen liegen die Hektarerträge im Schnitt aller Getreidearten bei 7,22 t. Das Agrarressort betont jedoch, dass angesichts des schleppenden Ernteverlaufs eine Korrektur nach unten denkbar sei. AgE
(28.08.2017)