Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) sieht die eigenen Schätzungen zur diesjährigen Getreideernte durch die am vergangenen Freitag vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgestellten Zahlen bestätigt. Das Ministerium gehe von einer Getreidemenge von 45,3 Mio t und einer Rapsernte von 4,3 Mio t aus. Das Ergebnis deckt sich laut DRV mit seiner Erwartung einer mengenmäßig enttäuschenden Ernte unter Vorjahresniveau.
Der Raiffeisenverband hatte in seiner letzten Schätzung das Rapsaufkommen - wie später auch das Ministerium - auf nur 4,3 Mio t veranschlagt, die Getreideerzeugung mit 44,9 Mio t noch etwas schlechter. Die Abweichung ergebe sich in erster Linie bei der Gerste, stellte der DRV fest. Während er hier von einem Gesamtergebnis von 10,5 Mio t ausgehe, veranschlage das Ministerium die gesamte Gerstenproduktion auf 10,9 Mio t.
Einig ist sich der Raiffeisenverband mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium in der Auffassung, dass die bisherigen Ernteschätzungen möglicherweise noch korrigiert werden müssen. Das unbeständige Wetter habe dazu geführt, dass die Weizenernte unter anderem in Norddeutschland immer noch nicht abgeschlossen sei und die Bestände nur mit Einbußen geerntet werden könnten.
Weltweit bleibe der Getreidemarkt aber gut versorgt, so der DRV. In Deutschland hofften die Marktteilnehmer auf Impulse durch Ausfuhren. In welchem Umfang bleibe aber abzuwarten, da unter anderem der Euro im Vergleich zum US-Dollar auf einem relativ hohen Niveau liege, erklärte der Raiffeisenverband. Beim Raps sei derzeit noch eine relativ gute Verfügbarkeit am Markt durch Importe festzustellen; deshalb fehlten die Preisimpulse. AgE
(30.08.2017)