In Rheinland-Pfalz ist die Getreide- und Rapsernte in den vergangenen Wochen weitgehend abgeschlossen worden. Nach einer ersten Bilanz des Statistischen Landesamtes in Bad Ems werden die Landwirte im laufenden Jahr ohne Körnermais insgesamt rund 1,4 Mio t Getreide ernten; gegenüber 2016 wäre das ein Zuwachs von 4 %, während der Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2016 um gut 1 % unterschritten würde. Die Erntemenge an Winterraps wird auf 149 100 t veranschlagt, womit das Vorjahresresultat um knapp 4 % und das mehrjährige Mittel um fast 7 % verfehlt worden wären.
Die Daten stammen den Landesstatistikern zufolge aus der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) sowie der Ernte- und Betriebsberichterstattung. Dabei seien bisher 379 der 460 ausgewählten Getreide- und Winterrapsfelder vollständig abgeerntet und das Erntegut verwogen worden. Da noch nicht alle Proben hätten ausgewertet werden können, seien die Ergebnisse mit Unsicherheiten behaftet.
Die wichtigste Getreideart ist auch in Rheinland-Pfalz der Winterweizen, für den der mittlere Hektarertrag mit 70 dt/ha um 7 % höher als 2016 geschätzt wird. Die erwartete Erntemenge liegt hier bei 792 000 t. Für die Wintergerste wird von einem durchschnittlichen Hektarertrag von 6,8 dt ausgegangen, was gegenüber dem Vorjahr eine geringfügige Zunahme bedeuten würde. Die Wintergerstenernte beläuft sich laut Statistikamt auf 258 700 t. Sommergerste dürfte mit 5,3 dt/ha im Schnitt um 7 % über dem Vorjahresertrag liegen; das Aufkommen wird auf 193 200 t veranschlagt.
Wie die Statistiker in Bad Ems berichten, waren die Getreide- und Winterrapsbestände im Allgemeinen gut durch den Winter gekommen. Die hohen Temperaturen im März hätten den Pflanzen gute Wachstumsbedingungen geboten. Die Frostnächte im April hätten - im Gegensatz zum Wein- und Obstbau - nur einen geringen Einfluss auf das Getreide und den Raps gehabt. Im weiteren Verlauf sei es aber zu trocken gewesen. Die wechselhafte Witterung ab Mitte Juni habe mit ihren Niederschlägen noch für einen Zuwachs gesorgt, so dass zumindest mengenmäßig eine durchschnittliche Ernte eingebracht worden sei. AgE
(30.08.2017)