Bauernverband wirft Naturschützern Wolfspolitik zu Lasten der Weidetiere vor

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Als „völlig unzureichend“ haben der Deutsche Bauernverband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) sowie die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) die Vorschläge von Umwelt- und Tierschutzverbänden für den Schutz der Weidetiere vor dem Wolf kritisiert.
In ihrer Reaktion auf deren heute vorgelegtes Eckpunktepapier monieren DBV, BAGJE und VDL, dass die Lasten und Risiken des rasant wachsenden Wolfbestands allein den Weidetierhaltern aufgebürdet würden. Die Naturschutzverbände opferten für eine "falsch verstandene und naive Wolfsromantik" die Weidetierhaltung und gefährdeten damit den langfristigen Erhalt des Grünlandes in weiten Teilen Deutschlands.
Den Interessen der Weidetierhalter werde mit komplizierten Entschädigungsverfahren, umfangreichen Lastenheften und Vorgaben zum Schutz vor dem Wolf nicht im Ansatz Rechnung getragen. Die Probleme und Befürchtungen der Weidetierhalter und der Menschen im ländlichen Raum müssten endlich ernst genommen werden, heißt es in der Stellungnahme.
Laut DBV, BAGJE und VDL können sich die Naturschutzverbände nicht länger der Diskussion verschließen, wie die Weidetierhaltung in Deutschland in den intensiv genutzten Grünlandregionen, an Deichen und auf Almen gesichert werden könne. Wolfssichere Einzäunung und der Einsatz von Herdenschutzhunden seien nur in wenigen Regionen sinnvoll einsetzbare und praktikable Instrumente, aber als flächendeckende Lösung für das gesamte Bundesgebiet schlichtweg nicht vorstellbar.
Nach Überzeugung der Bewirtschafterverbände muss die Wiederansiedlung des Wolfes in Regionen, die nicht wolfssicher eingezäunt werden können, durch eine konsequente Bestandsregulierung ausgeschlossen werden. Wie auch in anderen europäischen Ländern müssten dafür ein konsequentes Bestandsmanagement ermöglicht und das in Deutschland bewährte Reviersystem umgesetzt werden. AgE (01.09.2017)
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