Der aktuelle Gesetzesvorschlag der US-Umweltschutzbehörde (EPA) zur Festlegung der künftigen obligatorischen Beimischungsmengen von Biokraftstoffen im Rahmen der US-Treibstoffnorm - der Renewable Fuel Standards (RFS) - ist beim Verband des Biodieselhandels (NBB) auf scharfe Kritik gestoßen. Der NBB kritisierte gesterm in Washington im Rahmen des betreffenden Anhörungsverfahrens, dass die von der EPA vorgesehenen Mengen viel zu niedrig seien und die Motivation für sektorale Zukunftsinvestitionen nehmen würden. In der Folge würde die Branche schrumpfen, was die Sicherheit der Energieversorgung in den USA gefährde. Weitere Konsequenzen wären der Verlust von Arbeitsplätzen und Einkommen der Beschäftigten in ländlichen Gebieten sowie Einkommenseinbußen in der Landwirtschaft.
Die EPA hatte Anfang Juli im Einzelnen vorgeschlagen, die Beimischungsmenge von fortschrittlichen Biokraftstoffen für 2018 im Vergleich zum laufenden Jahr um 40 Mio gal (151 Mio l) Biodieseläquivalent oder 0,9 % auf 4,24 Mrd gal (16,05 Mrd l) zu verringern. Außerdem will die EPA die Beimischung von biomassebasiertem Diesel im Jahr 2019 auf dem bereits für 2018 vereinbarten Niveau von 2,1 Mrd gal (7,9 Mrd l) Ethanoläquivalent einfrieren. Der NBB forderte mit Blick auf die fortschrittlichen Biokraftstoffe alternativ eine Quote von mindestens 4,75 Mrd gal (17,98 Mrd l) Biodieseläquivalent; diese Menge könne die Branche problemlos bereitstellen.
Außerdem sprach sich der Verband dafür aus, die Beimischung von biomassebasiertem Diesel auf mindestens 2,5 Mrd gal (9,5 Mrd l) Ethanoläquivalent zu erhöhen. Dieses Volumen sei bereits 2016 übertroffen worden, hieß es. Allerdings hatte die US-Regierung bereits Ende August den Konkurrenzdruck für die heimischen Biodieselerzeuger durch ausländische Ware deutlich verringert, und zwar durch die Einführung von Abgaben auf argentinischen Biodiesel in Höhe von 50,29 % bis 64,17 % des Warenwerts; indonesische Ware wurde zusätzlich mit 41,06 % bis 68,28 % belastet. AgE
(04.09.2017)