Schweinepreis in Deutschland sinkt um 8 Cent

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der Schlachtschweinemarkt in Deutschland und in anderen Ländern der Europäischen Union ist in dieser Woche unter starken Druck geraten. Ein saisonal zunehmendes Schweineangebot bei gleichzeitig schwacher Nachfrage und unzureichenden Margen am Fleischmarkt sorgt für eine deutliche Preiskorrektur nach unten. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute auf Druck der Schlachtunternehmen ihre Notierung für Schlachtschweine um 8 Cent auf 1,62 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) senken. Teilweise hatten die Schlachtunternehmen laut Marktexperten sogar eine Rücknahme um 10 Cent gefordert.
Mit dem heutigen Abschlag ist der VEZG-Preis erstmals in diesem Jahr unter das vergleichbare Vorjahresniveau gerutscht, das vor zwölf Monaten bei 1,72 Euro/kg lag. Marktbeobachtern zufolge ist das Schlachtschweineangebot in den vergangenen Wochen stetig angestiegen und übertraf auch das Vorjahresvolumen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden vergangene Woche in den meldepflichtigen Unternehmen insgesamt 993 655 Schweine geschlachtet; laut VEZG liegt das aktuelle Angebot bei 103 % des durchschnittlichen Aufkommens.
Der Preisabschlag von 8 Cent gegenüber der Vorwoche kostet die Schweinemäster bei einem mittleren Schlachtgewicht der von ihnen vermarkteten Tiere von 96 kg und einem Aufkommen von rund 1 Million Schweine in der Woche rund 7,7 Mio Euro.
In anderen EU-Ländern stehen die Schlachtschweinepreise ebenfalls unter Druck. In Spanien hatte die saisonale Korrektur nach unten bereits Anfang September eingesetzt. Am morgigen Donnerstag wird ein weiterer Rückgang der Notierung am Mercolleida erwartet, und zwar um 3 Cent bis 4 Cent pro Kilogramm Lebendgewicht (LG). In Belgien rechnet die Danisgruppe mit einem Abschlag von mindesten 5 Cent/kg LG, und auch in Österreich, Dänemark und den Niederlanden ist mit fallenden Schweinepreisen zu rechnen. Ausnahme ist Italien, wo das sehr knappe Schweineangebot zu Beginn dieser Woche für einen Notierungsanstieg in Modena um 2,5 Cent/kg LG geführt hat; auch kommende Woche könnten dort die Schweinepreise steigen. AgE (14.09.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl