Die European Energy Exchange (EEX) plant, im ersten Halbjahr 2018 einen Flüssigmilch-Future anzubieten. Die Einführung erfolge vorbehaltlich der Zustimmung des Börsenrats, teilte die EEX heute in Leipzig mit. Sie wäre die erste Börse in Europa, die ein Flüssigmilch-Produkt zum Handel anbieten würde. Die Kontraktgröße werde 25 000 kg betragen. Für die finanzielle Abwicklung des Futures werde derzeit ein Flüssigmilch-Index entwickelt.
Wie der Leiter des EEX-Agrarproduktsegments, Sascha Siegel, feststellte, ist grundsätzlich bereits heute an der EEX mittels Butter- und Magermilchpulver-Kontrakten eine synthetische Absicherung von Flüssigmilch möglich. Mit der Einführung von Flüssigmilch-Futures bieten wir vor allem Molkereien, deren Verwertung nicht auf Butter und Pulver ausgerichtet ist, aber auch Milcherzeugern ein weiteres Instrument zur direkten Preisabsicherung, erläuterte Siegel.
Den Handel mit Agrarprodukten bietet die EEX seit dem 11. Mai 2015 an. Vor allem der Handel mit Risikomanagementinstrumenten auf Milchprodukten, zu denen Butter-, Magermilchpulver- und Molkenpulver-Futures zählen, wächst stetig. Im vergangenen Jahr wurden in diesem Bereich insgesamt 16 410 Kontrakte und damit 82 050 t Warenäquivalent umgesetzt. Seit Jahresbeginn 2017 wurden der EEX zufolge schon 92 700 t gehandelt und damit mehr als im gesamten Vorjahr.
Erst kürzlich hatte die Börse in Leipzig mitgeteilt, dass sie und die internationale Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) prüfen wollten, ob gemeinsam ein Auktionsmechanismus für den Vertrieb von Milchprodukten in Europa aufgebaut und betrieben werden könne. Eine entsprechende Absichtserklärung zur Zusammenarbeit dazu war der EEX zufolge am 4. September unterzeichnet worden. AgE
(22.09.2017)