Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat im Ende Juli abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2016/17 seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um 11,8 % auf 19,23 Mrd NZ$ (11,77 Mrd Euro) steigern können. Gleichzeitig musste der weltweit größte Exporteur von Milcherzeugnissen jedoch beim Gewinn nach Steuern ein Minus von 10,7 % auf 745 Mio NZ$ (456 Mio Euro) verkraften. Wie das Unternehmen heute mitteilte, waren geringere Margen und der höhere Rohmilchpreis die Gründe für den Gewinnrückgang.
Laut Fonterra wird den genossenschaftlichen Milchlieferanten für die Saison vom 1. Juni 2016 bis 31. Mai 2017 das Kilogramm Milchfeststoff mit 6,52 NZ$ (3,99 Euro) vergütet; das sind 2,22 NZ$ (1,36 Euro) oder 52 % mehr als im Vorjahr. Die Auszahlungsleistung enthält, wie im Vorjahr, eine Verzinsung der Genossenschaftsanteile von 0,40 NZ (0,24 Euro). Für die laufende Saison 2017/18 stellt Fonterra den Erzeugern weiter steigende Preise in Aussicht: Einschließlich der Genossenschaftsdividende soll das Kilogramm Milchfeststoff zwischen 7,20 NZ$ (4,41 Euro) und 7,30 NZ$ (4,47 Euro) erlösen. Das wären gut 11 % mehr als 2016/17 und fast 14 % mehr, als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre mit 6,37 NZ$ (3,90 Euro) gezahlt worden ist.
Der Molkereikonzern zeigte sich darüber hinaus zuversichtlich, nach zwei Jahren rückläufiger Milchmengen wieder mehr Rohstoff verarbeiten zu können. In der laufenden Saison 2017/18 soll der Rohstoffeingang bei 1,575 Mio kg Milchfestsoff liegen und damit das Vorjahresniveau um rund 3 % übertreffen. Aufgrund der niedrigeren Rohmilchproduktion war der Absatz von Milcherzeugnissen 2016/17 gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf 22,9 Mrd kg zurückgegangen. Laut Fonterra-Vorsitzenden John Wilson wurde jedoch mehr Milch in profitable Bereiche umgeleitet, darunter in die Herstellung hochwertiger Proteine oder spezieller Vollmilchpulver- beziehungsweise Käseprodukte.
Heute hat Fonterra zudem bestätigt, in Australien ein Kaufangebot für den ins Straucheln geratenen Milchverarbeiter Murray Goulburn abgegeben zu haben. Wir haben Murray Goulburn einen unverbindlichen Vorschlag unterbreitet, so Australiens Fonterra-Geschäftsführer René Dedoncker gegenüber der Presse, ohne nähere Details zu nennen. Zahlreiche Erzeuger von Murray Goulburn sind aufgrund relativ niedriger Milchpreise zu Fonterra gewechselt, und der ehemals größte australische Milchverarbeiter hat mittlerweile diese Position an den neuseeländischen Wettbewerber verloren. AgE
(26.09.2017)