Nach 16 Jahren Importsperre darf Österreich seit heute wieder Rindfleisch nach Japan exportieren. Laut Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) konnten sich die Vertreter des Wiener Gesundheitsministeriums mit den zuständigen Behörden in Japan auf die Details der strengen Kontrollmechanismen einigen.
Japan hatte die Importsperre mit Wirkung zum 1. Januar 2001 nach den ersten Fällen von Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) in Deutschland für europäisches Rindfleisch verhängt. Davon war auch Österreich bis jetzt betroffen, obwohl die Alpenrepublik schon 2012 von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als Land mit vernachlässigbarem BSE-Risiko eingestuft worden war. Erst 2013 begann Tokio, Rindfleischlieferungen einzelner EU-Länder wieder zuzulassen. Für Deutschland wurde die BSE-bedingte Liefersperre bislang noch nicht aufgehoben.
Österreichs Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter begrüßte das Ende des von Tokio verhängten Importstopps. Dies sei ein wichtiger Schritt für die Wiederaufnahme österreichischer Rindfleischexporte nach Japan. Ich habe mich schon 2015 bei meiner Reise nach Tokio intensiv bei meinen japanischen Kollegen für die Marktöffnung für österreichisches Rindfleisch eingesetzt, erklärte der Minister, der in Japan sehr gute Chancen für den Verkauf österreichischer Produkte mit hoher Wertschöpfung sieht.
Laut Wiener Landwirtschaftsministerium ist Japan der zweitwichtigste Drittlandsmarkt für österreichisches Schweinefleisch. Das asiatische Land sei derzeit neben den USA und China einer der wichtigsten Handelspartner Österreichs außerhalb Europas; die dortigen Konsumenten verfügten über eine große Kaufkraft und stellten einen hohen Anspruch an die Produkte. Von Österreich würden im Lebensmittelbereich derzeit vor allem Schweinefleisch, Käse, Fruchtsäfte, Schokolade und Wein nach Japan geliefert. AgE
(29.09.2017)