Sechs Länder und Zwei Großbetriebe - von Lettland nach Rumänien

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Jan Udo Sparenborg begrüßt mich in Litauen, Familie Droste in Rumänien. Auf meinem Weg durch Osteuropa wurde ich mal wieder herzlich aufgenommen und habe Interessante Erfahrungen sammeln können.
Jan Udo Sparenborg verwaltet in Litauen einen 3.000-Hektar-Betrieb. In seinem Anbauplan stehen Bohnen, Getreide und Raps - also eine gewöhnliche Fruchtfolge an das kurze Vegetationsfenster angepasst. Der Anteil an Sommerfrüchten ist auf dem Betrieb relativ hoch, da die Flächen spät geräumt werden und das Bestellfenster im Herbst aufgrund von Niederschlägen und niedrigen Temperaturen sehr kurz ist. Die Deadline für die Herbstbestellung setzt sich Jan-Udo Sparenborg für den 1. Oktober: „Was jetzt nicht im Boden ist, wird nichts mehr“. Daher der große Anteil Sommerungen.
Ein Fahrer für die Nachtschicht ist ausgefallen. Jan-Udo fragte mich deshalb, ob ich ein paar Tage bleiben und ihn unterstützen kann. Denn eine Hand wäscht die andere und man sieht sich immer zweimal im Leben. Da habe ich nicht lange gezögert und mich auf den Trecker gesetzt. Nach ein paar Tagen in Litauen machte ich mich auf den Weg nach Rumänien.
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Nach zwei Tagen Fahrt und schöner Landschaft Polens erreichte ich Craidorolt, ein kleiner Ort im nord-westlichen Zipfel Rumäniens. Hier treffe ich die Betriebsleiter und Inhaber Jan-Helmut, Michel-Helmut und Helmut Droste eines mittlerweile rund 1.500 Hektar großen Ackerbaubetriebs. Die Familie hat eine interessante Geschichte. Seit klein auf habe ich eine Menge Zeit mit ihnen verbracht und ihren Werdegang miterlebt. In unserer Kindheit haben wir uns im Matsch vergnügt und unsere Grenzen ausgetestet. Mittlerweile bin ich mit der Familie sehr verbunden.
Aus einem durchschnittlichen Betrieb im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen, entwickelte die Familie 2001 einen weiteren Betrieb in Sachsen-Anhalt. In der Nähe von Zerbst im Landkreis Anhalt-Bitterfeld übernahmen sie eine ehemalige Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft. Diese bauten sie von Grund auf um und brachten Strukturen, Erträge und Wirtschaftlichkeit auf Vordermann.
Nach neun Jahren - nachdem der Betrieb wirtschaftsfähig und zukunftsorientiert strukturiert war - entschied sich die Familie noch weiter gen Osten zu expandieren und errichtete einen weiteren Betrieb in Rumänien. Anfangs nach Schwierigkeiten mit einem rumänischen Verwalter, mussten die Drostes mal wieder selber ran. Wie heißt es so schön: „Wenn man nicht alles selber macht.“
Kurze Zitate der Familie, die mir im Kopf schwirren: „Die meiste Arbeit war es, die kommunistische Güterverteilung umzustrukturieren. Kleine Parzellen zusammen zu legen, Paschunen (Brach- und Weideflächen) in Bewirtschaftung zu nehmen und Mitarbeiter auf Produktivität zu trimmen. Aber auch die Behördengänge sind sehr aufwendig. Teilweise sind auf einem Stück von mittlerweile 50 Hektar, 30 Leute Eigentümer gewesen und noch 25 Verpächter eingetragen und im Grundbuch verankert. Die Arbeit der Flächenumstrukturierung ist mehr als notwendig, sagen die Drostes.
Der jüngste Sohn Michel-Helmut Droste leitet mittlerweile den Betrieb in Schaumburg. Der große Junior Jan-Helmut springt von Sachsen Anhalt nach Rumänien. Vater Helmut Droste steckt seine gesamte Energie in den rumänischen Betrieb.
Last but not least: Petra Droste. Meist im Hintergrund, aber doch ganz vorne mit dabei. Sie widmet sich der aufwendigen Buchführung und hat ein Auge über das gesamte Konzept und die verschiedenen Betriebe. Alle ziehen an einem Strang und helfen sich gegenseitig. Für mich das beste Beispiel, dass Zusammenhalt grundlegend für Erfolg ist.
Bei so viel Arbeit sind auch die Drostes immer froh über Unterstützung. Sie suchen in Rumänien stetig Erntehelfer für die verantwortungsvollen Aufgaben in der Praxis und einen Verwalter, der Verantwortung für verschiedene Bereiche übernehmen kann.
Bis demnächst,
Ihr Hannes-Friedrich Böse
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Jetzt anmelden! Fachtagung Düngung: „Wir steigern Effizienz – die Zukunft der Düngung“


Veränderte Rahmenbedingungen

In Zukunft werden die Anforderungen an bedarfsgerechte und so weit wie möglich verlustfreie Düngestrategien weiter steigen. Wie kann die Landwirtschaft unter diesen Bedingungen erfolgreich sein?
Die Zukunft der Düngung
Die Fachtagungen Düngung von SKW Piesteritz zeigen, wie Landwirte Verordnungen und Klimaänderungen in den Griff bekommen. „Wir steigern Effizienz - Die Zukunft der Düngung“ lautet dieses Jahr das Motto.
Gemeinsam mit Experten zeigt die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, wie unter veränderten Rahmenbedingungen Nährstoffe effizient genutzt werden und zum optimalen Ertrag führen. Außerdem wagen wir einen Blick über den Tellerrand und schauen, wie die deutsche Landwirtschaft im internationalen Vergleich aufgestellt ist.
An nun 19 Standorten möchten wir mit Ihnen von Ende November bis Anfang Februar unser Wissen teilen. Nähere Informationen zu den Veranstaltungsorten und den Themen finden Sie in der Einladung:
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Weitere Informationen finden Sie unter http://www.skwp.de und unter http://www.duengerfuchs.de (18.10.2017)
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