Für eine sachliche und differenzierte Aufarbeitung der Forschungsergebnisse zum möglichen Insektensterben hat sich der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ausgesprochen. Er rief Agrarchemie-Lobby und Naturschutzverbände gleichermaßen dazu auf, diese ersten Forschungsergebnisse sehr ernst zu nehmen, sorgfältig und ehrlich weiter zu untersuchen und diese nicht zur vordergründigen Rechtfertigung allgemeiner agrarpolitischer Zielvorstellungen zu instrumentalisieren.
AbL-Vertreter Eckehard Niemann kritisierte unter anderem den Missbrauch des Wortes Monokulturen in der Diskussion. Seit Jahrhunderten würden auf Äckern keine Mischkulturen mehrerer Pflanzenarten angebaut. Insofern könne dieses Anbauprinzip nicht der Grund für den Artenschwund sein.
Auch der - aus ganz anderen Gründen zu hinterfragende - Einsatz des Totalherbizidwirkstoffs Glyphosat - könne schwerlich als wesentliche Ursache für den Verlust von Blühpflanzen und Insektenschwund herangezogen werden.
Zu hinterfragen sei dagegen der Einsatz von bestimmten Insektiziden wie Neonikotinoiden, der regional einseitigen Maisdominanz als auch großräumige ackerbaulicher Strukturen mit weniger Rand- und Vernetzungsstrukturen an Wegeseitenräumen und Ackerrändern. AgE
(24.10.2017)