In der Toskana sollen nach dem Willen der Regionalregierung insgesamt 26 Wölfe abgeschossen werden. Dazu braucht es aber die Genehmigung von Umweltminister Gian Luca Galletti in Rom. Der für Landwirtschaft zuständige Landesrat Marco Remaschi wandte sich Medienberichten zufolge deshalb mit einen formellen Brief an den Minister. Remaschi zufolge handelt es sich bei den betreffenden Tieren um Wölfe, die sich auf das Reißen von Schaf- und Rinderbeständen spezialisiert haben. In der Toskana leben laut offiziellen Schätzungen etwa 530 Wölfe.
In den vergangenen drei Jahren seien mehr als 1 500 Wolfsangriffe von Nutztierhaltern gemeldet worden, heißt es in den Berichten. Wobei die Regionalregierung von einer größeren Dunkelziffer ausgehe, weil die Halter aus Frustration nicht mehr alle Fälle melden würden. Die Region habe deutlich in Schutzmaßnahmen investiert und Entschädigungen an die betroffenen Landwirte ausgezahlt, betonte Remaschi. Insgesamt soll das Engagement in den vergangenen drei Jahren mehr als 3 Mio Euro gekostet haben.
Die Bauern seien nicht mehr in der Lage, die Folgen der ständigen Angriffe der Wölfe zu tragen, stellte der Vorsitzende der italienischen Sozialdemokraten (PD) im Regionalrat Leonardo Marras fest. Die Betroffenen würden sich täglich an die regionalen Politiker wenden und unmittelbare Antworten erwarten.
Der Unmut über die wachsende Wolfspopulation in der Region ist gewachsen. In der Toskana wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Tiere illegal getötet und teilweise auch zur Schau gestellt. Der jüngste Fall ereignete sich vor zwei Wochen, als zwei Wölfe von Wilderern getötet und am Dorfeingangsschild von Radicofani in der Provinz Siena aufgehängt wurden. AgE
(25.10.2017)