Die Veröffentlichung aller vorliegenden Daten zum Skandal um fipronilbelastete Eier, der im Sommer in der Europäischen Union weite Kreise gezogen hat, haben die Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gefordert. Laut Einschätzung des agrarpolitischen Sprechers der grünen Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, müssen die Verbraucher erfahren, wie groß das Ausmaß des Skandals war. Ein Wissensgefälle zwischen Behörden und Bevölkerung sei nicht akzeptabel. Die Aufklärung der Vorfälle dürfe nicht weiter verschleppt werden.
Nach Überzeugung der zuständigen Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, Ursula Schulte, haben die Verbraucher ein Anrecht auf Informationen zum Fipronil-Skandal. Daneben erneuerte Schulte den Ruf der Sozialdemokraten nach einem Gesamtkonzept zu Transparenz und Verbraucherinformation. Hier müsse die nächste Koalition handeln. Transparenz sei dringend nötig, um die Qualität der Lebensmittelkette und -überwachung zu verbessern und das Risiko von Skandalen zu minimieren.
Mit ihrer Forderung reagierten die beiden Fraktionen auf die aktuelle Weigerung der EU-Kommission, alle Informationen herauszugeben, die im Zuge des Eierskandals von den Mitgliedsländern an das gemeinsame Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) gemeldet worden waren. Die Kommission begründete ihre Weigerung damit, dass Deutschland und die Niederlande eine Veröffentlichung blockierten. Im Rahmen des Skandals war im Sommer in mehreren Mitgliedsländern eine bisher unbekannte Menge an Eiern und Eiprodukten vom Markt genommen und vernichtet worden. AgE
(30.10.2017)